Blockade von Krombacher +++ Bleibt Bitburg eisern? +++ Oettinger kommt +++ Was macht Warstein?
Die durch die Ankündigung von Marktführer Radeberger Gruppe ausgelöste Bewegung an der Bierpreisfront (INSIDE 937) nimmt Fahrt auf. Oder auch nicht. Diese Woche poppten in den E-Mail-Accounts von GFGH und Einzelhandel die Schreiben weiterer Brauereien auf. Diverse Regionalbrauer wie Hachenburger (70 Cent/Kiste, Fassbier außen vor) und Flötzinger (60 Cent/Kiste, Fassbier außen vor) wollen ebenfalls zum 1.2. erhöhen. Dazu stößt eine Expertin für Billigbier, die Oettinger Braugruppe. Die vom neuen CEO Stefan Blaschak persönlich angeführte Markenrange (Oettinger, Glorietta und die Dosenbiermarke 5.0) soll um 3-4 Euro, vereinzelt auch um 5-6 Euro je hl klettern. Für Fassbier verlangt Oettinger ab Februar 2024 4,50 Euro/hl mehr. Damit kommt im Normalpreis nun sogar für Oettinger die zehn Euro-Schwelle in Sichtweite.
Der Mut der Regionalbrauer speist sich auch aus der schnellen Reaktion der Bitburger Braugruppe. Unmittelbar nach der Ankündigung der Radeberger Gruppe, die Rampenpreise um 3,40 Euro/hl bzw. 6,70 Euro/hl für Flaschenbier und rund fünf Euro/hl für Fassbier anzuheben, hatte die Eifel eine Erhöhung bekannt gegeben. Ebenfalls zum 1. Februar sollen die Rampenpreise für Bitburger, König, Licher, Benediktiner und Köstritzer um 6-8 Euro pro hl steigen (Fassbier bleibt unangetastet). Könnten jetzt auch die immer noch eine Preisrunde hinterherhängenden Warsteiner die Gunst der Stunde nutzen? Dort sorgt der Preisabstand jedoch für hübsche Marktanteilsgewinne, die „Mr. Turn-Around“ Helmut Hörz und sein Vertriebs-Gf Uwe Albershardt zur Unterfütterung der in vielen Interviews besungenen Warsteiner-Recovery-Story brauchen. Intern wird heftig diskutiert.
Der ärgste Konkurrent von Warsteiner und Bitburger, die Krombacher Brauerei, wird sich allem Kostendruck zum Trotz offenbar nicht bewegen. Laut LEH-INSIDERN hat Krombach Einkäufern versprochen, dass es mittelfristig keine Erhöhung geben werde.
Und schon unken die ersten Bitburger-Kunden, dass der neue Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Sebastian Holtz (startete diesen Mittwoch) als erste Amtshandlung die Reißleine zieht, und die Erhöhung in den Herbst 2024 verschiebt.
Artikel aus INSIDE 938