Veränderung
in Hektoliter: - 30.000
in Prozent: - 5,0
Irrer Spaten-Boom in Brasilien: Wie lange sich AB Inbev gegen den Abwärtstrend von Weißbier stemmen konnte, obwohl schon lange kein Cent mehr in Werbung oder Sponsoring investiert wurde, ärgerte die Wettbewerber schon lange. Nun scheint es, als ob Franziskaner umso stärker vom Strudel erfasst wird.
Die Marktforschung weist für die ersten vier Monate einen Absatzrückgang von über 20% aus. Auslistungen bei u.a. Rewe in Folge der doppelten Preiserhöhung und weniger spektakuläre Aktionspreise führten sowohl für Franziskaner Weißbier als auch für alkoholfrei zu Einbrüchen. Und auch international findet Franziskaner immer weniger statt.
An München besteht indes weiter hohes Interesse. Was hier keiner mitbekommt: Spaten Hell zählt zu den weltweit erfolgreichsten Marken. Nicht wegen der knapp 300.000 hl Spaten in Deutschland (per 30.6.: +11%), sondern wegen Brasilien. Auf dem Heimatmarkt des Konzerns geht das im Herbst 2020 gelaunchte Spaten durch die Decke. Unglaubliche drei Mio hl stellt ABI inzwischen in Brasilien her, deklariert das Produkt als „Munich Helles“ und verweist stolz auf die „Origem“ (Herkunft) „Munich, Alemanha“.
Das erklärt auch, warum die Frage nach der Zukunft des angepachteten Brauereigeländes in Innenstadtlage zuletzt wieder auf die Agenda des Konzerns rückt. Die Uhr tickt. Der Pachtvertrag mit den Erben von Dr. Jobst Kayser-Eichberg endet 2033.
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Artikel aus INSIDE 930