Drei Wochen nach der <link alle-meldungen news-detail inside-exklusiv-listet-lidl-coke-aus.html _blank>INSIDE-Exklusivmeldung (Web-News vom 3. Januar), dass der Discounter LidlCoca-Cola-Produkte per Dispostopp aus den Regalen seiner 3.000 deutschen Outlets nimmt, geraten beide Seiten nun auch medial unter Druck. Kurz nach erscheinen der INSIDE-Printausgabe, in der wir über die Hintergründe der historisch beispiellosen Entscheidung berichteten, entdeckten heute u.a. Welt, Focus, Spiegel, Handelsblatt und die Lebensmittel Zeitung die Nachricht; die Auslistung des Getränke-Marktführers geht quer durch alle Medien.
Für den Discounter wie auch für Coca-Cola nimmt die Sache damit Fahrt auf. Lidl, der noch Ende 2013 mit Aktionen auf Ramsch-Niveau (66 Cent/1,25 Liter) Coca-Cola-Produkte verkauft hatte (vorgeblich als Reaktion auf Aldi) und nun die leer gewordenen Fläschen mit eigenen Freeway- und Pepsi-Produkten vollstellt, muss eine Abwanderung von Kunden fürchten. Für Coca-Cola und die CCE AG scheint das Risiko überschaubarer zu sein. Was sich bei Aldi noch als ärgerlicher Denkfehler erwies, nämlich dass die rund 3 Mio hl bei Aldi kaum als Zuwachs in der Statistik auftauchten, sondern
nur zu anderen Verkaufsstätten verlagert wurden, ist umgekehrt nun ein Vorteil.
Die Lidl-Mengen würden demnach ebenfalls schnell verlagert werden. Allerdings: Der übrige Einzelhandel steht Coca- Cola nicht uneingeschränkt zur Seite. Lidl ist nicht der einzige, der im Zuge der Preiskämpfe mit dem Gedanken an eine Auslistung spielt. Und die Berliner CCE AG ist stark auf Mengenwachstum ausgerichtet. Für Rückgänge im Konzentratverkauf gibt es in der Coke-Welt traditionell wenig Verständnis. Es droht ein Flächenbrand, wenn Lidl durch die Coke-Auslistung weniger Umsatz verliert als erwartet.