Drei Monate nach einem entsprechenden INSIDE-Bericht vom 30.6. ("Plan B - Maisel greift nach Püls") wurde soeben Vollzug gemeldet. Auf einer Betriebsversammlung in Weismain gaben Hans Püls, 61, und Jeff Maisel, 53, bekannt, dass die Püls-Bräu KG den Besitzer wechselt. Die siebte Generation, Hans' Sohn Johannes Püls, ist die letzte. Die 1798 gegründete Brauerei ist rückwirkend zum 1. Oktober an die Familie Maisel ins 30 Kilometer entfernte Bayreuth verkauft.
Jeff Maisel schlägt mit dem Deal zwei Fliegen mit einer Klappe. Er erhält eine AfG-Perspektive und dringend benötigte Brau-Kapazität. Bei Püls werden aktuell nur etwa 60.000 hl Bier (Püls, Weismainer) hergestellt, auf guten Anlagen, die schnell auf das Drei- bis Fünffache aufgerüstet werden könnten. Schwerpunkt des Volumens ist mit 250.000 hl aber AfG. Der eigene Weismainer Mineralbrunnen ist der größte Konzessionär von Libella.
Mit dem Kauf hat Maisel nun Zeit gewonnen. Der Erfolg von Bayreuther Hell, das in diesem Jahr auf über 600.000 hl stürmt, hat Maisel dazu bewogen, in Bayreuth-Oberobsang eine neue knapp 100 Mio Euro teure Brauerei zu planen. Doch es tun sich noch reichlich Schwierigkeiten auf. Nun kann der Neubau mit ruhigerer Hand angegangen werden. In Weismain kann Maisel nun Maisel- und AktienZwick'l-Mengen brauen. Und damit Druck aus seiner Stammbrauerei in Bayreuth nehmen.