Noch kein Insider?

Jetzt inside abonnieren

Auf der folgenden Seite erfahren Sie alles über unsere Anmelde-Optionen.
Bei Abschluss eines Abos werden Inside Web News sofort für Sie freigeschaltet. Auf Wunsch erhalten sie die Top-News der Branche auch kostenlos als SMS aufs Handy.

Mehr erfahren und Insider werden!

Weiter

✔ Bestätigt: Lockdown light knallhart

Noch vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel per Videokonferenzmit den Länderchefs um 13 Uhr schalten sich Regierung und Ministerpräsidenten zur aktuellen Stunde zusammen. Dabei setzt Merkel im Kampf gegen die massiv steigenden Infektionszahlen offenbar auf weitere deutliche Einschränkungen. Zur Stunde ringen hinter den Kulissen Verbände und Lobbyisten um Details. Insbesondere soll ein totaler Lockdown der Gastronomie doch noch verhindert werden, u.a. der mit Außenbereichen und in der Speisegastronomie.

Erste Details zum Plan des Bundes sind aus der Beschlussvorlage bereits durchgesickert. Sollten sie beschlossen werden, sollen folgende Maßnahmen voraussichtlich ab nächstem Mittwoch (4. November) deutschlandweit in Kraft treten und bis Ende des Monats gelten. Nach Ablauf von zwei Wochen sollen Kanzlerin und Länderchefs die Maßnahmen überprüfen.

Die geplanten Maßnahmen im Einzelnen:

- Öffentlichkeit, Feiern: Nur noch Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstandes sollen sich gemeinsam in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen. Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen sollen von den Ordnungsbehörden sanktioniert werden. Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen seien angesichts der ernsten Lage inakzeptabel.

- Gastronomie und Hotels: Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen sollen geschlossen werden. Ausgenommen werden sollen die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Touristische Übernachtungsangebote im Inland sollen untersagt werden. Angebote sollten nur noch für notwendige Zwecke gemacht werden. Die Bürger werden aufgefordert, generell auf private Reisen und auf Verwandtenbesuche zu verzichten.

- Einzelhandel: Einzelhandelsgeschäfte sollen unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet bleiben. Es müsse aber sichergestellt werden, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter aufhalte.

- Unterhaltungsveranstaltungen: Theater, Opern oder Konzerthäuser sollen schließen. Dies gilt auch für Messen, Kinos, Freizeitparks, Spielhallen, Spielbanken und Wettannahmeeinrichtungen. Auch Bordelle und andere Prostitutionsstätten sollen geschlossen werden.

- Schulen und Kindergärten: Diese Einrichtungen sollen offen bleiben. Die Länder sollten aber weitere Schutzmaßnahmen einführen.

- Sport: Freizeit- und Amateursportbetriebe sollen auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen geschlossen werden, ebenso Schwimm- und Spaßbäder sowie Fitnessstudios. Über Spiele der oberen Fußball-Ligen wird in dem Papier nichts Konkretes gesagt.

- Körperpflege: Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios sollen schließen, medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapien aber möglich sein. Friseursalons bleiben - anders als im Frühjahr - aber unter den bestehenden Hygienevorgaben geöffnet.

- Wirtschaft: Industrie, Handwerk und Mittelstand solle sicheres Arbeiten umfassend ermöglicht werden, heißt es im Entwurf. Die Arbeitgeber müssten ihre Mitarbeiter vor Infektionen schützen. Wo immer umsetzbar soll Heimarbeit ermöglicht werden.

- Hilfe für Unternehmen: Der Bund will Hilfen verlängern und die Konditionen etwa für die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft verbessern. Außerdem soll der Schnellkredit der staatseigenen KfW Bankengruppe für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten geöffnet und angepasst werden.

Offen ist, ob und wie weitgehend die Länder die drastischen Maßnahmen mittragen. Verbände kündigten bereits massive Widerstände an. Sollten die Maßnahmen so beschlossen werden, droht eine Klagewelle. Gerichte bestehen zuletzt mehr als noch vor einem halben Jahr auf hieb- und stichfeste Beweise, dass die Corona-Sanktionen auch sinnvoll sind.

Kopf der Woche
19.04.2024

16
/2024

Florian Schörghuber

Weiterlesen
Print-Ausgabe
11.04.2024

Neu!
#948

Die Burn-Rate der Bestellplattformen

Zum Inhalt