Schon der US-Marketing-Guru Philip Kotler wusste: „Der Preis ist das einzige Element des Marketing-Mixes, das für Unternehmen keine Ausgaben mit sich bringt“. Für Biermarken trifft das ebenso zu. Doch fällt die Preisspreizung unter den Markenbrauern beispiellos gering aus. Zermürbt von ängstlicher Wettbewerbsbetrachtung und dem kategorischen Widerstand des Einzelhandels drängen sich beinahe alle Marken in einem sehr engen Korridor.
Einige wenige Freischärler gibt es. Heineken zum Beispiel. Oder auch Störtebeker. Dort könnten jetzt die 20 Euro/Kiste fallen. Um die kommende Kostenlawine sicher verdauen zu können, kündigten die Stralsunder eine Erhöhung von 13 Euro/hl an. Und stechen aus der Erhöhungs-Flut von meist sechs Euro/hl hervor, mit der sich der Einzelhandel derzeit konfrontiert sieht.
Für eine vorschnelle Einigung bei den folgenden Verhandlungen wird Störtebeker seine Preisbildung nicht opfern. Erfolge kann der LEH mit einer anderen Seefahrer-Marke, mit Beck’s feiern (wobei der schwache Widerstand der AB Inbev-Rookies erfahrene Einkäufer kaum mit Stolz erfüllt). Angeblich verdient selbst Kaufland noch Geld, wo die Kiste Beck’s derzeit zu 8,80 Euro verramscht wird. Wir segeln dann doch lieber teuer, aber mit Fahrtwind.
Artikel aus INSIDE 899