Beim zuletzt gut 800 Mio Liter und ca. 450 Mio Euro Umsatz großen AfG-Hersteller Riha Wesergold geht der Inhaber von der Brücke. Nun wird ein externer Manager installiert.
Zeitenwende bei Riha Wesergold: Richard Hartinger jun., 67, entschwebt in den Beirat. Und auch seine Tochter und Mit-Gesellschafterin Johanna Hartinger, die als „Angestellte der Geschäftsleitung“ tätig ist, räumt das Feld. Vertriebs-Gf Werner Gerdes, 61, Technik-Gf Edgar Bischoff, 59, und der neue Einkaufs-Gf Marcus Riehn, 44, bekommen im Juli einen CEO: Andreas Reimer. Der 58-Jährige war kurz nach der Inthronisation von Axel Dahm bei Bitburger ausgestiegen und wechselte am 1.4. 2018 als CEO zum rund 150 Mio Euro Umsatz großen Konservenhersteller Hengstenberg, den er mit listigen Preiserhöhungen in die schwarzen Zahlen führte. Dort scheidet Reimer zum 30.6.2023 aus.
Riha verfügt über drei inländische Werke (Rinteln, Dodow und Waibstadt) sowie über Produktionsbetriebe in Spanien und Costa Rica (Rohware). Die Tochter Zurzacher Mineralquellen in der Schweiz, über die Richard Hartinger jun. dereinst die Eignung nachwies, seinen Vater an der Spitze zu beerben, musste er kürzlich zusperren (INSIDE 913). Bei Eistee (u.a. Durstlöscher), fruchthaltigen Getränken (Naturella, Wesergold) und Mineralwasser (Extaler) ist Riha im Markenbereich aktiv. Der Großteil des Volumens fußt aber auf Handelsmarken. Mit dünner Marge. Großkunde ist u.a. Aldi, der sich mit der Übernahme von Altmühltaler/Schäff offenbar selbst versorgen will.
Und so hebt der angehende Beiratsvorsitzende Hartinger jun. denn auch die Skills seines neuen Trouble-Shooters hervor. Reimer sei ein in Change-Prozessen erfahrener Manager, „der sich durch seine hohe Ergebnisorientierung auszeichnet.“
Artikel aus INSIDE 920
