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Aldi-Gründer Theo Albrecht verstorben

Der Aldi-Gründer Theo Albrecht ist am vergangenen Samstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Eine entsprechende Meldung von Spiegel Online bestätigten Unternehmenskenner am Vormittag. Eine offizielle Stellungnahme sollte zunächst nicht herausgegeben werden. "Das Thema", so der Tenor am Mittwochmorgen, soll "bewusst klein gehalten werden".

Gegen Mittag, nachdem alle Medien berichteten und die Zentrale mit Bestätigungsanrufen zur Spiegel-online-Meldung bombardierten, gab es dann doch eine Erklärung: „Aldi trauert um einen Menschen, der gegenüber seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern bescheiden auftrat und sie immer mit großem Respekt behandelte.“ Albrecht habe seit Beginn seines unternehmerischen Handelns auf „uneingeschränkte finanzielle Solidität“ gesetzt. „Aus diesem Grund hat die Unternehmensgruppe Aldi Nord bis heute keinerlei Verbindlichkeiten.“ Das Unternehmensvermögen sei zudem in Stiftungen gebunden, die nicht auflösbar seien; dies garantiere Unternehmens- und Vermögenskontinuität. Die Firma wolle "sein Vermächtnis in seinem Sinne respektvoll fortsetzen".

Theo Albrecht, der heute morgen im engsten Familienkreis beigesetzt wurde, war der Herr über Aldi Nord. Sein Bruder Karl, 90, regiert das Aldi Süd-Reich. Beide haben mit der Einführung des neuen Formats Discount Handelsgeschichte in Deutschland und weit über die Grenzen hinaus geschrieben. Viele zunächst lächelnde, mit anderen Formaten arbeitende Konkurrenten, die den Albrecht'schen Discount nicht ernst nahmen, verloren Marktanteile und gaben schließlich auf. Mittlerweile ist das Konzept vielfach kopiert worden, nicht nur von der Handels-Konkurrenz.

Die Albrechts haben die Führungsverantwortung schon vor Jahren in die Hände familienfremder Manager gelegt. Karl wesentlich früher als Theo. Bei Aldi Nord führt Hartmuth Wiesemann, der seine Karriere an der Seite von Theo Albrecht machte, dessen Vertrauter wurde und bis zum Schluss blieb.

Die Gebrüder Albrecht sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Sie lebten - nachdem Theo 1971 entführt wurde und nach 17 Tagen in Gefangenschaft gegen eine Kaution von 7 Millionen DM freigelassen wurde - sehr zurückgezogen. Es existieren nur einige wenige Bilder. In den vergangenen Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand Theo Albrechts zunehmend, wusste die Riege führender Mitarbeiter des Unternehmens. In der Unternehmenszentrale in Essen tauchte er immer seltener auf. Über die Vorgänge in der Firma wurde der Patriarch gleichwohl umfassend von Wiesemann informiert. Von einem Sturz im Sommer vergangenen Jahres und einem anschließenden längeren Krankenhausaufenthalt hat sich der Discount-Pionier nicht mehr erholt. (28.07.2010, 11.20 Uhr)

 

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