Just in dem Moment als die Grünen ihre Vorstellung bzgl. Mehrweg konkretisieren und für Getränkeflaschen eine Quote von 80% formulieren (INSIDE berichtete), hat Aldi sein Mehrweg-Experiment beendet - vorerst.
Vor allem die Komplexität der Leergut-Rücknahme machte dem Discounter, wie von INSIDERN erwartet, zu schaffen. Das Leergut musste provisorisch an den Kassen zurückgenommen werden. Eine praktische Lösung konnte offensichtlich nicht gefunden werden. Wie die LZ berichtet, sei das vorläufige Mehrweg-Aus intern auch mit Corona begründet worden, da die Pandemie andere Prioritäten verlangte.
Mehrweg sei bei Aldi aber damit nicht vom Tisch. Zu einem späteren Zeitpunkt sei eine erneute Prüfung von Mehrwegsystemen durchaus vorstellbar. Spätestens wenn bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen an die Macht kommen sollten, wird dem Discounter nichts anderes mehr übrigbleiben.
Im Februar hatte Aldi Süd in den Filialen der Regionalgesellschaft Aldi GmbH & Co. KG Bingen und in den Filialen der Aldi GmbH & Co. KG Eschweiler einen kleinen Mehrweg-Test ausgerollt (INSIDE 845). Dazu bestückte der Discounter ausgewählte Märkte mit einem kleinen Mehrwegsortiment (20x0,5 Liter Krombacher, 20x0,33 Liter Bitburger Stubbi, 9x0,75 Liter Hochwald Sprudel, 20x0,5 Liter Früh Kölsch, 6x1 Liter Gerolsteiner).