Nach dem Rücktritt von Anheuser-Busch-Chef Dave Peacock sortiert AB Inbev sein US-Geschäft neu. Luiz Edmond, Nordamerika-Manager des weltweit größten Brauers, dem beste Beziehungen zum Konzernboss Carlos Brito nachgesagt werden, dehnt seinen Machtbereich aus, nachdem sich mit Peacock einer der letzten verbliebenen Anheuser-Offiziellen aus dem Unternehmen verabschiedet haben.
Edmonds Position war erst vor wenigen Wochen - wie berichtet - massiv aufgewertet worden, als die Produktion von über 600.000 Hektoliter Beck's zu Beginn des neuen Jahres von Deutschland nach St. Louis geschoben wurden. Ein Jahr später, Anfang 2013, sollen auch die rund 80.000 für Kanada hergestellten hl Beck's zur örtlichen Inbev-Tochter Labatt verlagert werden.
Auf dem strategisch wichtigen US-Markt musste AB Inbev 2011 allerdings eine für den Konzern unangenehmen Schlappe hinnehmen: Erstmals zog das von MillerCoors vertriebene Coors Light beim Kampf um Platz 2 der Absatz-Rangliste an Budweiser vorbei. Budweiser rutschte um 4,6 Prozent auf gut 20 Mio hl ab, während Coors Light leicht auf jetzt 21,3 Mio hl zulegte. US-Spitzenreiter bleibt aber weiterhin Bud Light.
In Großbritannien will AB Inbev indes durch einen Trick beim Alkoholgehalt offenbar Millionen einsparen: Wie britische Medien berichten, soll der weltgrößte Bierkonzern seine Marken Budweiser, Stella Artois and Beck's in UK von 5,0 auf 4,8 Alkoholprozent herunterfahren - "watering down", wie es so schön heißt. Wenn man auch von Seiten AB Inbevs verlauten ließ, mit der Änderung passe man sich nur dem allgemeinen Trend an, vermuten Brancheninsider, dass sich der Konzern damit 8,6 Mio Pfund (rund 10,3 Mio Euro) pro Jahr spart - und das in Zeiten, in denen Inbev in den UK wegen gestiegener Rohstofffpreise eine Preiserhöhung für seine Marken um ca. 8 % durchzieht.