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AB Inbev: Deutsche Marken erneut im Schaufenster

Drei Jahre nach dem peinlich gescheiterten Verkauf von Hasseröder und Diebels an den Pseudo-Investor Daniel Deistler, befasst sich die Konzernführung wieder mit deutschen Töchtern (INSIDE-Hot Shot vom 5.10.). 

Nach Recherchen des US-Nachrichtenportals Bloomberg will der frisch inthronisierte AB Inbev-CEO Michel Doukeris das 470 Mio hl große Bier-Portfolio des Konzerns schärfen. Und ausgerechnet im kleinen Deutschland anfangen. Ein Berater sei engagiert, um einen Verkauf von einzelnen Marken auszuloten. Anfänglich nannte Bloomberg bereits Marken, nämlich HasseröderFranziskaner und Spaten, doch die Meldung wurde später aktualisiert, nun ist generell von „einigen Marken“ die Rede. Deren Wert wird beziffert: „Mit der Angelegenheit vertraute Personen“, würden von rund einer Milliarde Euro sprechen.

Für ein Paket aus München und Wernigerode wäre der Wert sehr hoch angesetzt. Für Hasseröder (inkl. Diebels) hätte sich AB Inbev vor drei Jahren noch mit 200 Mio Euro zufrieden gegeben (ein Tarif, wofür sich bis auf die Luftnummer D. Deistler kein Interessent fand). Für Franziskaner (das mit erodierenden Aktionspreisen im Inland bei 1,25 Mio hl gehalten wird) fänden sich trotz Weißbierkrise Abnehmer. Auch für die (inkl. Ausland) zusammen rund 700.000 hl großen Spaten und Löwenbräu. Die Braustätte, mitten in München steht allerdings auf dem Grundstück von Ex-Inhaber Dr. Jobst Kayser-Eichberg, 80, der dafür alljährlich 6,5 Mio Euro Pacht kassiert. Eine Milliarde Euro entspricht deshalb nicht dem Marktwert, sondern dem Buchwert. Und da gibt es Bereinigungsbedarf.

Im Jahr 2003 legte AB Inbevs Vorgängerin Interbrew 533 Mio Euro für Spaten-Löwenbräu-Franziskaner hin, exklusive aller Immobilien. Investiert wurde seither wenig. In die Marken fließt in Deutschland seit Jahren kaum etwas. Der Fokus für den engagierten Deutschland-Chef Michel Pepa liegt in diesem Jahr auf CoronaBeck‘s Unfiltered und mit Abstrichen Spaten. Einen Verkauf von deutschen Standorten schloss Pepa vor zwei Wochen noch kategorisch aus. AB Inbev benötige in Europa eher zusätzliche Kapazität. Die Gedankenspiele des neuen CEOs hatten sich offenbar noch nicht bis in die unteren Ebenen rumgesprochen. Offiziell heißt es aus Bremen jetzt: „Natürlich prüfen wir als Unternehmen kontinuierlich alle Möglichkeiten, uns auf langfristiges und werthaltiges Wachstum auszurichten. Dies ist in unserer Unternehmenskultur angelegt.“      

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