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Carlsberg mit Russland-Trouble

Der dänische Carlsberg-Konzern hat im ersten Halbjahr 2017 gut (bzw. auch noch besser als von Analysten erwartet) verdient - und das trotz allgemeiner Bierflaute und trotz massiver Probleme in Russland. Nach heute veröffentlichten Zahlen hat der Konzern bis Ende Juni beim operativen Gewinn vor Sondereffekten fast 20 % auf 4,1 Mrd Dänische Kronen (555 Mio Euro) draufgelegt; der Nettogewinn stieg um 23 % auf 2,3 Mrd Kronen (knapp 310 Mio Euro), der Umsatz um 2 % auf 31,8 Milliarden Kronen (4,28 Mrd Euro). 

 

Insgesamt wird die Entwicklung bei Carlsberg aber nicht so positiv gesehen, wie es die ersten Zahlen erwarten lassen. Insbesondere das Geschäft in Russland - wo Carlsberg noch mit großem Abstand Marktführer ist - wird immer schwieriger. Der Konzern hat dort in diesem Jahr bereits 5 % Marktanteil verloren, soeben haben sich AB Inbev und Efes in Russland zusammengeschlossen. Carlsberg-Produkte sind in Russland oft deutlich teurer als die anderer Hersteller; nach einem Verbot der großen 1,5-Liter-Plastikflaschen, kühlem Wetter und restriktiver Alkoholpolitik steigen zudem die Unwägbarkeiten auf dem Markt. Carlsberg warnte deshalb vor dem dritten Quartal des Jahres und vermied es, die Gewinnprognose für dieses Jahr zu heben. Neben Russland gelten auch Indien und China inzwischen als zunehmend schwer zu kalkulierende Märkte.

 

Insgesamt sank das Volumen bei Carlsberg um 4 % (organisch: - 3 %), geschuldet offiziell dem "PET downsizing in Russia", also den Einbußen beim Verkauf von Bier in Plastikflaschen. Die heute veröffentlichten Zahlen weisen im Detail 56,7 Mio hl Bier im Halbjahr 1/2017 aus gegenüber 59,1 Mio hl im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings stieg das Craft- und Spezialbiergeschäft um 25 %, in Westeuropa stieg das Volumen der alkoholfreien Biere um 13 %. Andere Getränke (10,7 Mio hl) legten organisch um 4 % zu, verloren gesamt aber 2 %. Insgesamt kommt Carlsberg damit auf einen organischen Absatzverlust von 2 %, gesamt sogar von 4 %.

 

Westeuropa bleibt beim Absatz stabil. Schmeichelhaft oder auch nicht: Die deutsche Einheit (Carlsberg, Holsten, Astra, Lübzer) wird gar nicht erst erwähnt.

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