Das diesjährige Oktoberfest hat die Münchner Brauer versöhnt: 6,2 Mio Besucher haben 7,5 Millionen Maß Bier getrunken - nach Münchner Rechenart also maximal 75.000 Hektoliter. Gegenüber 2016 wäre dies eine deutliche Verbesserung: Letztes Jahr kamen nur 5,6 Millionen (2015: 5,9 Millionen, 2014: 6,3 Millionen) Besucher auf das Oktoberfest und konsumierten dort unter 70.000 hl Bier. Spitzenjahr war bislang 2014 mit 7,7 Mio Maß Bier. Besucherzahl und Bierkonsum divergieren allerdings seit Jahren beachtlich: 1985 kamen laut einer Wiesn-Statistik zwar 7,1 Mio Besucher aufs Oktoberfest, so viele wie seitdem nicht mehr. Sie tranken aber nur 5,4 Mio Maß. Im Jahr zuvor (1984) tranken 7 Mio Besucher gar nur 4,9 Mio Maß.
Wie verlässlich oder auch nicht die Besucherzahlen auch immer gemessen werden: Mit 670 Alkoholvergiftungen und einer vermutlich großen Dunkelziffer an Bierleichen lag das Oktoberfest auch diesmal wieder auf Kurs, ebenso mit 127 (2016: 116) verspeisten Ochsen und 59 (58) Kälbern. Der Bierpreis lag diesmal zwischen 10,60 und 10,95 Euro/Maß, was im Vorfeld wie alle Jahre wieder die in München kultivierte Bierpreis-Jammerei auslöste - diesmal auf die Spitze getrieben von CSU-Bürgermeister und Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU), der gar eine Bierpreisdeckelung bei 10,70 Euro/Liter bis 2019 forderte. Rechtzeitig zur Wiesn wurde die völlig überflüssige Diskussion wieder ad acta gelegt; OB Reiter (SPD) hielt von den Plänen von Anfang nichts.