Inmitten politisch aufgeheizter Debatten verordnet ein kleiner Kreis dem VDM eine Spitzenpersonalie mit PepsiCo-Vergangenheit.
Dem Vernehmen nach gab es fünf Bewerber auf die Nachfolge von Udo Kremer, der vom VDM im April unsanft als „Vice President European Affairs“ Richtung Europa abgeschoben wurde (INSIDE 874). Die Wahl Ende letzter Woche war so geheim, dass nur ein kleiner Personenkreis involviert war. Head Hunter waren offenbar nicht involviert, die für diesen Posten sonst üblichen Auswahlverfahren wurden stark abgekürzt.
Laut INSIDERN soll den anspruchsvollen Job künftig (ab 1.8.) Jürgen Reichle machen, bis Ende 2016 langjähriger Chef von PepsiCo Deutschland. Danach legte Reichle einige Karrieresprünge hin: von der 7Life GmbH über ProSieben und die Windstar Medical GmbH bis zur Murnauer Markenvertriebs GmbH, einem Spezialisten in der der Kosmetik- und Gesundheitsbranche (INSIDE 832). Die Frage, inwieweit Reichle, der ehdem bei Apollinaris seine Karrier begann, für die neue Aufgabe qualifiziert ist und ob er die divergierenden Interessen der Brunnen moderieren kann, dürfte noch für Diskussionen sorgen. Die Mineralbrunnen stehen bekanntlich politisch im Feuer; u.a. nimmt die die öffentliche Diskussion über die Qualität des Trinkwassers immer kreativere Fahrt auf.
Wie vermint das Gelände mittlerweile ist, zeigte sich letzte Woche bei einer offenbar sehr unabgesprochenen Kampagne aus Mellis‘ Trink & Spare-Kosmos. Dort wurde auf Flyern und im Netz unter der Rubrik „5 gute Gründe für natürliches Mineralwasser“ hart gegen Leitungswasser geschossen - was im Tonfall wiederum beim VDM schlecht ankam, wo man derlei Auseinandersetzungen derzeit für politisch wenig opportun hält. Intern heißt es derzeit, man arbeite mit Mellis an einer einvernehmlichen Klarstellung.
Artikel aus INSIDE 878
