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Soufflet/Durst: Was plant InVivo?

Die Übername des Getreide- und Malz-Giganten Soufflet durch die französische InVivo-Genossenschaft könnte in Deutschland zu einer Neubewertung der bisherigen Durst-Standorte führen – in Zeiten eines volatilen Malzmarktes. 

Per 1. Oktober 2011 hatte Andreas Hiby-Durst seine Mälzereien an den Standorten Bruchsal/Heidelsheim, Gernsheim und Castrop-Rauxel an Malteries Soufflet verkauft (INSIDE 637) – ein Deal, der nicht zuletzt den Produktionsbetrieben das Überleben sichern sollte. Doch die 200.000 Tonnen Malz aus deutscher Produktion – gut die Hälfte davon für den Verkauf im Inland, der Rest für den Export – spielen in der Gesamtsicht eines Konzerns, der schon jetzt mindestens 2,2 Mio Tonnen Malz herstellt und neue Märkte ins Visier nimmt (u.a. beim Neubau einer Mälzerei in Äthiopien), eher eine relative Rolle.

Intern hatten INSIDER vor Jahren gar schon von einer Patronatserklärung der Franzosen gegenüber der deutschen Durst-Unit gesprochen, weil diese aus dem wirtschaftlichen Schlingerkurs nicht rauskam. Für das bislang letzte im Bundesanzeiger veröffentlichte Durst-Geschäftsjahr 2018/19 heißt es lapidar, aber deutlich, der „Geschäftsverlauf und insbesondere die Ertragslage der Gesellschaft mit einem Jahresfehlbetrag i.H.v TEUR -1.879 trotz des leichten Verkaufsanstiegs“ sei „nicht vollständig zufriedenstellend“ gewesen (bei einem Umsatz von knapp 70 Mio Euro und knapp 180.000 verkauften Tonnen Malz). Die Finanzlage, so die Aussage, „kann durch finanzielle Unterstützung des Mutterunternehmens jedoch gesichert werden.“

Aktuell, da die französische Genossenschaft InVivo aller Voraussicht nach Soufflet übernehmen wird, kocht die Standort-Frage wieder hoch. Heidelsheim? Schwierige Orts-Lage. Auch die Fabrikation in Castrop-Rauxel liegt nicht direkt am Hafen. Am ehesten erfüllt noch Gernsheim am Rhein die logistischen Voraussetzungen. Aber reicht das?

Wenn alles nach Plan (und den Genehmigungsbehörden) geht, dürften sich die Übernahmeverhandlungen zwischen der französischen InVivo (Umsatz 5,1 Mrd Euro) und der eigentlich größeren Soufflet-Gruppe (Umsatz: 5,9 Mrd Euro) noch bis zum Sommer hinziehen. An InVivo sind u.a. 192 bäuerliche Genosschaften beteiligt, laut Informationen aus Frankreich aber auch Axereal, Frankreichs größte Getreidekooperative, mit ihrer Tochtergesellschaft Boortmalt, die 2019 das Malzgeschäfts von Cargill und damit auch den deutschen Standort Salzgitter (INSIDE 839) übernahm. Und auch Malteurop (mit den deutschen Standorten Langerringen, Rostock, Heidenau) ist offenbar an InVivo beteiligt. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis beim neuen Eigner in Frankreich die Synergierechner gezückt werden.       

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