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Sektpreise unter Druck

Schon vor dem traditionellen Weihnachtsgeschäft unterbieten sich die Händler mit Sekt-Aktionen. Bei Hit ist mit einem Aktionspreis von 1,99 Euro für Rotkäppchen Sekt sogar die 2-Euro-Grenze gefallen.

Für Dohle ist der Einsatz bei der Anzahl der Märkte überschaubar. Aber einen Punkt gesetzt hat das Unternehmen. Des Handels‘ “Quietscheentchen“-Sekt (neben Schokolade und Waschmitteln) quietscht wieder. Der Lebensmittelhandel schwimmt auf einer Weinwelle (plus 30 bis 40%), auch Spirituosen laufen gut. Beim Sekt sah es im Frühjahr zunächst nicht so prickelnd aus. Die anfängliche Skepsis beim Sekt hat sich in Luft aufgelöst. Anders als in Frankreich, wo der Schaumwein-Absatz brutal einbrach, ist Sekt im Handel gut dabei. Die Deutschen gönnen sich auch ohne große Anlässe mal etwas Prickelndes. Im LEH wird es ein gutes Jahr. IRI weist sogar ein Plus von 5% aus. Nur im Lebensmittelhandel wohlgemerkt.

An vorderster Front der Marktführer Rotkäppchen-Mumm. Der dreht 97% seines Absatzes im Lebensmittelhandel und schwimmt auf der Welle nach oben. Die aus Sicht von Wettbewerbern wenig feinfühlige Prognose von Firmenchef Christoph Queisser im Frühjahr: „Wir werden gestärkt aus der Krise hervorgehen“, bewahrheitet sich für 2020. Henkell Freixenet, in Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien hart getroffen, schwimmt in Deutschland oben mit. Schloss Wachenheim zeigt sich entspannt. Alle drei wie auch Herres machen ihr Geschäft vor allem im Lebensmittelhandel.  

Hit/Dohles Tiefstpreis werden die Großen nicht nachvollziehen – das würde richtig teuer. Schon beim Jahresendfeuer 2019 haben Preise von 2,39 Euro oder 2,49 Euro  statt 2,69 Euro oder 2,79 Euro keine wirklichen Mengeneffekte gebracht. Aber mit einem weiteren Rutsch der Aktionspreise zur Hauptsaison Weihnachten/Silvester wird dennoch gerechnet. Einkäufer haben zu den Jahresgesprächen Schilder auf den Schreibtisch gestellt: „Die Preishoheit hat der Handel.“ Dem hat Rotkäppchen-Mumm in der Lebensmittelzeitung vor einigen Wochen eine Anzeige entgegengesetzt – Rotkäppchen Regalpreis 3,99 Euro, Akltionspreisempfehlung 2,99 Euro. Der Wettbewerb zwischen den Handelsunternehmen ist groß. Rotkäppchen ist seit vergangenem Jahr auch bei Aldi gelistet. In der Folge hat Lidl die Aktionsfrequenz etwas gesenkt. Für Rotkäppchen-Mumm ist es unterm Strich dennoch gut gelaufen. Ein INSIDER: „Die Frage ist langsam, kann es sich Lidl noch leisten auf Rotkäppchen-Aktionen zu verzichten.

Unterm Strich werden die großen Marken größer. Düster sieht es für die kleineren Sekthersteller aus. Die sind durch die nun wieder geschlossene Gastronomie ohnehin gebeutelt und im LEH wird es eher enger. Zwar setzt der Handel durchaus auf Regionales. Doch das Corona-Jahr 2020 macht es den Herstellern schwer. Marktbesuche waren und sind zum Teil eingeschränkt. Verkostungen nicht immer möglich. Auch die Jahresgespräche laufen über Videokonferenzen. Ein Branchenkenner: „Derzeit ist es schwer mit Neuem durchzukommen.“ Das alles spielt den großen etablierten Marken in die Hände.

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