„Der Headhunter ist ein Motivator“
„Kandidaten legen zunehmend Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Das reduziert generell die Wechselbereitschaft. So hat auch das suchende Unternehmen die Aufgabe, sich um die besten Kandidaten zu bewerben: Es entsteht ein Arbeitnehmermarkt. Die Ansprüche auf der Arbeitgeberseite haben sich ebenfalls verändert. Die Digitalisierung hat die Zahlengetriebenheit befördert: ‚Aus-dem-Bauch-Manager‘ sind nicht mehr gefragt.
Die Suche und Identifikation von Kandidaten wird durch soziale Arbeitsnetzwerke wie Xing und LinkedIn erleichtert. Die Digitalisierung hat die Markt-Transparenz erhöht und die Besetzung von Positionen vereinfacht. Das Bewusstsein, dass ein Wechsel generell ein Risiko darstellt, hat aber zugenommen. Die eigentliche Leistung eines Headhunters besteht also darin, geeignete und passende Kandidaten zu identifizieren, anzusprechen und für die in Rede stehende Position zu motivieren. Das kann keine Anzeige und kein Jobportal leisten.
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie aktuell werden Personalentscheidungen tendenziell ‚on hold‘ gestellt. Auch tendieren Kandidaten eher dazu, dort zu bleiben, wo sie sind. Im Ergebnis führt das zu weniger Mandaten, die noch dazu schwieriger zu besetzen sind.“
Der Diplom-Volkswirt Peter Reichardt war viele Jahre Gf bei Schultheiss, König und Licher und arbeitete über 14 Jahre als VKD für Warsteiner und Holsten. 2007 wechselte er als Personalmanager den Beruf, feierte 2013 als Gf bei Schimpfle ein Comeback, ehe er sich 2014 als Personalberater mit Sitz in FFM selbstständig machte.
Artikel aus INSIDE 863
