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Schreckgespenst Wassersprudler

Im Jahr 2020 hat Leitungswasser erstmals Mineralwasser in der Konsumentengunst überholt. Wassersprudler profitieren.

Einer Nielsen-Erhebung aus dem Sommer 2020 zufolge trinkt über ein Drittel (36%) aller Haushalte in Deutschland hauptsächlich Wasser aus dem Hahn, 7 % mehr als im Vorjahr. Sie gehen den Mineralbrunnen als Kunden verloren. Mineralwasser kaufen nur noch 34% aller Haushalte hauptsächlich (2019: 41%). Die verbliebenen 30 % trinken sowohl Leitungs- wie auch Mineralwasser. Der Anteil der Leitungswaserkonsumenten liegt damit also deutlich über 36 %. 

Zum einen streben Konsumenten nach immer mehr Nachhaltigkeit und Regionalität, zum anderen wirbt die Politik ganz offen für Leitungswasser. Die Corona-Pandemie tat ihr übriges. Das alles befeuert den Boom der Wassersprudler, wie auch Zahlen von Nielsen belegen. Demnach wurden im vergangenen Jahr hochgerechnet rund 1,2 Mrd Liter Leitungswasser mithilfe von Wassersprudlern karbonisiert. Der Absatz von CO2-Kartuschen legte im Vergleich zum Vorjahr um satte 75,3% zu. Bei der Umsatzentwicklung spricht die GfK von +36% gegenüber Vorjahr. Der Absatz von Sirupen nahm laut Nielsen um 27% auf konvertiert knapp 25 Mio Liter (LEH + DM) zu. Damit attackieren die Sprudler mehr als deutlich den einstigen CO2-Vorsprung der Mineralbrunnen. 

Absatz CO2-Kartuschen 2020: +75,3%

Marktführer Sodastream, seit 2019 unter dem Dach des Weltkonzerns PepsiCo, verzeichnet aktuell eigenen Angaben zufolge weltweit ein Wachstum von 20%. In Deutschland und Österreich beziffert das Unternehmen das durch Sodastream aufgesprudelte Volumen auf über zwei Mrd. Liter. Das Marktpotenzial ist noch immer riesig. Aus diesem Grund bringt Sodastream Ende März in Deutschland ein neues Gerät namens Duo auf den Markt, das neben der neuen 1-Liter-Glasflasche auch mit der Kunststoffflasche kompatibel ist. Um das margenstarke Zylinder-Geschäft beim neuen Gerät nicht wie so oft üblich an günstigere Hersteller zu verlieren, setzt Sodastream diesmal auf die neue und patentierte Quick Connect Technology, die dem Kunden einen vereinfachten Wechsel verspricht, v.a. aber nur mit den eigenen Kartuschen kompatibel ist. Den Marktstart von Sodastream Duo will das Unternehmen mit „nie da gewesenem Werbedruck“ begleiten. 

Doch der Platzhirsch ist längst nicht mehr allein. Aldi ist seit 2019 mit seiner Eigenmarke Sodastar (produziert von der von Krüger Holding mehrheitlich übernommenen Wiener Balanced Lifestyle Food and Beverages GmbH) unterwegs (INSIDE 852). Auch Lidl, das bislang nur Sodastream-Geräte und -Zylinder sowie eigene Sirups unter der Eigenmarke Freeway vertreibt, ist laut Informationen der Lebensmittelzeitung an der Entwicklung eines eigenen Sprudlers dran. Einen wesentlichen Schritt weiter ist da Brita. Die für ihre Wasserfilter bekannte Firma hat mit der Filltech GmbH, Warburg, jüngst das hinter Sodastream größte Füllwerk für CO2-Zylinder in Europa übernommen. Noch dieses Jahr soll ein eigener Wassersprudler auf den Markt kommen. Dazu kommen diverse 

Start-Ups (u.a. Mitte, an dem Danone und Bitburger/Gerolsteiner beteiligt sind) sowie Wasseraufbereiter für Gastro und Küche. Klare Botschaft: Der Leitungswasser-Hype geht jetzt erst richtig los.

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