Nach wochenlangen Diskussionen um den beabsichtigten Verkauf des bisherigen Grundstücks der Pfungstädter Brauerei an den Investor Uwe Dieter Krück, dessen vermeintliche Neubaupläne für die Brauerei ("modernste Brauerei der Welt") und allerlei seltsame Versprechen hat es nun geknallt. In einer Sondersitzung des Ältestenrates informierte Bürgermeister Patrick Koch die Fraktionschefs jetzt darüber, dass eine Frankfurter Kanzlei nun den weiteren Prozess begleiten soll - insbesondere für "die Wahrung der städtischen Interessen und die Absicherung für den Fall, dass es, aus welchen Gründen auch immer, nicht zum Bau der geplanten Brauerei kommen sollte."
Zuletzt hatte es geheißen, die Verhandlungen zwischen der Brauerei resp. deren 97 Gesellschaftern und Krück seien "vorerst ausgesetzt worden". Die neue Entwicklung nimmt vor allem die Fraktion der Unabhängigen Bürger Pfungstadt (UBP) mittlerweile zum Anlass, Bürgermeister Koch zum Rücktritt aufzufordern: "Uns lagen bereits seit Vorstellung der Pläne im November letzten Jahres gesicherte Informationen über den Investor vor und wir warnten eindringlich vor weiteren Gesprächen und dem letztendlich von den etablierten Fraktionen verabschiedeten Eckpunktepapier. Der UBP wurde leider kein Gehör geschenkt, die begründete Kritik als „Hass und Hetze“ diffamiert und völlig haltlose Parallelen zwischen uns und der AfD gezogen. Das Vorgehen hat einmal mehr gezeigt, wie anfällig ein Großteil der Stadtverordneten für haltlose Versprechungen und Illusionen wie die „modernste Brauerei der Welt“ ist."
Wie von INSIDE in der jüngsten Ausgabe 844 beschrieben gibt es für die schwer angeschlagene Brauerei entgegen der früheren Verlautbarungen des Bürgermeisters und aus Kreisen der Brauerei noch immer Interessenten, die den Standort als solchen erhalten wollen - u.a. die Würzburger Brauer-Familie Meier.
