Bei dieser Ankündigung kommen wir uns 20 Jahre zurückversetzt vor: Erdinger launcht ein Weißbier to go - das Erdinger Champ. Wie bitte? Das Erdinger Champ? Da war doch was: Das Weißbier aus der 0,33l-Einweg-Flasche erblickte einst im Jahr 2000 das Licht der Welt und wurde schnell zu Werner Brombachs Lieblingskind. Die Zahlen stimmten zunächst.
Nur zwei Jahre nach Markteinführung brachte es das Pullenweizen bereits auf beachtliche knapp 35.000 hl und war das einzige Produkt mit Wachstum. Damit war es allerdings mit Einführung des Zwangspfandes vorbei. 15.000 hl rutschten Erdinger weg. Nach der Umstellung auf Mehrweg hielt sich die Eventpulle zwischen 10.000 bis 15.000 hl pro Jahr. 2007 war es dann aber so gut wie vorbei mit Erdinger Champ. In der Absatzstatistik war es kaum noch auffindbar oder wie es Brombach damals sagte: nur noch "a bisserl was."
Nun also das "Comeback des Jahres" (lt. Pressemitteilung). Wie es heißt, hätte Erdinger das neue Champ "mit einem frischen, dynamischen und jungen Etikett" ausgestattet und in ausgewählten Gastronomien bereits erfolgreich eingeführt. Ein deutschlandweiter Testlauf in Getränkeabholmärkten laufe ebenso. Profitieren will Erdinger mit dem Champ in der 0,33l-Longneck-Pulle vor allem davon, dass zu Corona-Zeiten viele Biertrinker aus Hygiene-Gründen lieber auf Flaschenbier setzen als auf Bier aus dem Glas. Und "vom hellen Einerlei langsam genug haben", wie der Absender von "Stiftung Hell" (Euroflasche im blauen Kasten) spitzzüngig anfügt.