Der Schweizer Molkebrause-Hersteller Rivella setzt auf den deutschen Markt - auch deshalb, weil die Marke auf dem Heimatmarkt schwächelt. Insgesamt verlor Rivella 2010 gesamt 0,4 Prozent Absatz (auf dann 103.3 Millionen Liter; im Vergleich: 2008 waren es noch 111,4 Mio Liter); in der Schweiz selbst allerdings krachte der Absatz um 2,4 Prozent auf 83,8 Mio Liter runter - nach Auffassung des Konzerns vor allem wegen "struktureller Umwälzungen in der Gastronomie", wo die klassische Gastronomie zunehmen "Fast Food, Take Away und Ethnogastronomie" weichen müsse. Noch schlimmer sieht es allerdings im Vergleich zum Jahr 2008 aus: Damals machte Rivella im Inland noch 93,6 Mio Liter, also rund 10 Mio Liter mehr als 2010.
Die Zugewinne im Auslandsgeschäft fallen so gesehen relativ aus. Hier legte Rivella um 1,7 Mio Liter oder um 9,4 Prozent zu - auf 19,5 Mio Liter. In Deutschland stockte Rivella (wo die Marke auch in Berlin gelaucht wurde) um 60 Prozent auf, absolute Zahlen veröffentlichte der Konzern hierzu gewohnheitsmäßig aber nicht. Nach Holland rangieren die Märkte Deutschland und Luxemburg bislang noch auf den Plätzen 2 und 3 der Exportmärkte. Ob die deutsche Kampagne mit Emil Steinberger tatsächlich so erfolgreich war, wie es dargestellt wird, bleibt fraglich; immerhin hat Rivella jetzt zielgruppennäher den Entertainer Michael Mittermeier als neues Testimonial verpflichtet. Der Bayer soll Rivella in Hamburg salonfähig machen.