Vor der wohl entscheidenden Verhandlungsrunde in Sachen Edeka/Kaiser´s Tengelmann am Donnerstag spielt Rewe-Chef Alain Caparros seinen bislang härtesten Trumpf aus. Caparros, der bislang via Klage vor dem OLG Düsseldorf die Entscheidung von Bundesminister Sigmar Gabriel (SPD) pro Fusion Edeka/Tengelmann zumindest vorläufig gekippt hat, will offenbar einen Deal anbieten: eine "faire Aufteilung" der Kaiser´s Tengelmann-Märkte auf Edeka und eben - Rewe.
Dazu bräuchte es dann keine ministerielle Sondererlaubnis mehr. Allerdings, heißt es in Handelskreisen, träte dann wohl wieder das Kartellamt mit umfangreichen Prüfungen auf den Plan, was erneut Zeit koste. Das Kartellamt hatte die Fusion der Edeka mit Kaiser´s Tengelmann seinerzeit untersagt; es war dann aber durch Gabriels Sondererlaubnis ausgehebelt worden.
Ob bei Edeka/Tengelmann Neigung besteht, der Rewe Stücke des Kuchens zu überlassen, bleibt dahin gestellt; derzeit ventilieren die von den OLG-Urteilen zur Sache Gabriel entnervten Konzerne Pläne, die Kaiser´s Tengelmann-Kette zu filetieren, Filialen zu schließen und Tausende Arbeitnehmer zu entlassen.