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Remondis kommt auf den Punkt

Was sich seit geraumer Zeit anbahnte, ist nun zu einem Abschluss gebracht worden: Die Remondis SE & Co. KG übernimmt die DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG (DSD). Am heutigen Donnerstag wurde ein entsprechender Kaufvertrag unterzeichnet, wie es seitens der Unternehmen heißt. Über den Kaufpreis vereinbarten die Vertragspartner Stillschweigen. Noch steht die Transaktion unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Prüfung.

Remondis kehrt mit dem Erwerb von DSD nach vier Jahren auf den Markt der dualen Systeme zurück. Gemeinsam mit dem einstigen Monopolist DSD, der 1990 als zweites Abfallsystem zum bestehenden öffentlich-rechtlichen Abfallbeseitigungssystem aufgebaut wurde, will Deutschlands größtes Recycling-Unternehmen das Recycling aller Stoffströme optimieren und seinen Kunden ein breiteres Dienstleistungsportfolio bieten.

Der Unternehmensname von DSD soll nach der Übernahme ebenso wie die 1990 gegründete Marke Der Grüne Punkt bestehen bleiben. Auch personell seien keine Einschnitte geplant. Das Management von DSD bleibe langfristig an Bord, heißt es.

Schärfere Verpackungsgesetze

Mit dem Kauf rüstet sich Remondis, das im Jahr 2016 mit mehr als 32.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 6,1 Mrd Euro erwirtschaftete, für die künftig verschärfte Verpackungspolitik in Deutschland und der EU. Auf Bundesebene soll am 1. Januar 2019 das Verpackungsgesetz in Kraft treten, mit dem die Hersteller und Vertreiber von Verpackungen verpflichtet werden, Verpackungsmüll vorrangig zu vermeiden und dem Recycling zuzuführen. In der EU sollen im Rahmen des Circular Economy Package bis 2030 u.a. alle Plastikverpackungen recyclebar sein.

Konkurrenz erhöht Druck

Außerdem sieht sich Remondis in der deutschen Entsorgungsindustrie unter Zugzwang. Jüngst hat sich die Schwarz-Gruppe (Kaufland, Lidl) Deutschlands fünftgrößtes Recyclingunternehmen Tönsmeier einverleibt und plant, über ihre Tochtergesellschaft GreenCycle ein eigenes duales System aufzubauen. Zudem haben sich in den letzten Jahren acht weitere Anbieter von dualen Systemen etabliert, wodurch DSD gut dreiviertel seines ursprünglichen Umsatzes einbüßte. 2016 erwirtschaftete die DSD Holding Umsatzerlöse von rund 560 Mio Euro und einen Konzernjahresüberschuss von 3,5 Mio Euro – nur noch halb so viel wie 2015. Der (deutsche) Markt für Entsorgung weckt indes auch Begehrlichkeiten jenseits der EU. Wie Remondis selbst mitteilt, haben sich in den vergangenen Jahren u.a. chinesische Investoren bei der Scholz Gruppe, bei EEW und bei Alba/Interseroh beteiligt.

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