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Radeberger-Absatz Halbjahr 2021

Radeberger Pilsner INSIDE-Marken Hitliste 1.1. - 30.6. 2021 im Vergleich zum Vorjahr

Ur-Krostitzer Gruppe? Die Radeberger Gruppe erlebt harte Zeiten. Die in den letzten Jahren vorangetriebene Vertikalisierung entpuppt sich in der Pandemie auch als Klumpenrisiko. Nicht nur die Brauereien selbst leiden unter den Gastroschließungen, sondern auch die GFGH-Töchter, eine 2019 noch 330 Millionen Euro Umsatz große Einheit, die künftig einheitlicher, unter dem gemeinsamen Namen Drinkport auflaufen wird (vgl. S. 5). Als Konzernanhängsel erhalten die Radeberger-GFGHs keinerlei Überbrückungshilfen. Gut, dass in Bielefeld gleichzeitig viel Geld mit Pizza verdient wird. Und gut, dass die Aufspaltung der Oetker-Interessen infolge des Gesellschafterstreits bislang nur ein theoretisches Szenario ist. Die Eier im Oetker-Korb (Nahrungsmittel, Bier, Sekt, Hotels) gleichen die Schwankungen vorerst noch aus.

Der Biermarktführer verliert im ersten Halbjahr über 400.000 hl oder 7,6%. Damit liegt die Radeberger Gruppe unter Marktniveau. Stark rückläufig waren per 30. Juni die strategischen Marken (Sternburg, Hansa, Wicküler verloren 14,1%) und der Preiseinstieg. Aber auch das Wohnzimmer Berlin, wo Parties und Touristen fehlten: Kindl (-6%) und Berliner Pilsner (-9,6%) gaben nach.

Mit am schlimmsten erwischt es die Marke, die dem Konzern den Namen gab. Radeberger verliert heftig. Die Gas­tro-Misere ist im Handel nicht aufzuholen, auch wenn die Preiserhöhung, die 2019 viel Volumen kostete, überwunden ist. An der Nobelmarke Radeberger Pilsner nagt der Zahn der Zeit. Die Spitzenposition im Konzern muss Radeberger bald an den Leipziger Überflieger Ur-Krostitzer abtreten. 2020 betrug der Abstand noch gut 150.000 hl. Mit nationalem Glamour ist nichts mehr zu holen. Und so arbeiten CEO Guido Mockel und seine Leute an einer sanften Repositionierung. Radeberger soll mehr in der Region, in Dresden, verankert werden. Unlängst wurde der langjährige Marketingleiter für Radeberger (und seit 2019 auch Clausthaler), Marco Domogalski, von Frankfurt nach Radeberg entsandt (INSIDE 875). Radeberger wird normal; die letzte Monomarke der Hitliste steht offenbar vor Sortimentserweiterungen. Auf dem Betriebsgelände in Radeberg herrscht rege Bautätigkeit, die INSIDER auf eine Entalkoholisierungsanlage schließen lassen.


Alle TOP 15-Marken (über 1 Mio hl/Jahr):
1. Krombacher
2. Oettinger
3. Bitburger
4. Veltins
5. Beck´s
6. Paulaner
7. Warsteiner
8. Augustiner
9. Hasseröder
10. Erdinger
11. Radeberger
12. Mönchshof
13. Ur-Krostitzer
14. Jever
15. Franziskaner

 

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