Der weltweit zweitgrößte Spirituosenhersteller Pernod Ricard hat mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr nicht überzeugt. Die verkündeten Absatzerfolge in China und Osteuropa - wo Ballantine´s Scotch und Martell Cognac kräftig eingeschenkt wurden, haben keine Euphorie aufkommen lassen. Auf den von Patrick Ricard gemeldeten Rückgang des operativen Gewinns um 1,7 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro, bei einem nur minimal auf 840 Millionen Euro gestiegenen Nettogewinn und Umsatzzuwächsen von 2,3 Prozent auf 6,59 Mrd. Euro reagierten die Börsianer verschnupft.
Der Aktienkurs brach um 4,8 Prozent auf 59,03 Euro ein, nachdem die Franzosen bereits am Vortag einen Rückgang von 4 Prozent verschmerzen mußten. Rückendeckung gab's von der Investmentbank JP Morgan, die auf Pernod Ricards Marken-Portfolio plus Geographie-Mix steht und die Franzosen sogar anderen führenden Spirituosenfirmen vorzieht. Außerdem halten die JP-Morgan-Banker die Bedenken von Kollegen wegen der hohen Schulden durch die Kredite für den Kauf von Vin & Spirit für "ungerechtfertigt". (18.9.2008, 14.04 Uhr)