Die inkl. AfG rund 300.000 hl große Park & Bellheimer Brauerei stellt eine Millionen-Forderung gegen die Privatbrauerei Eichbaum. Grundlage ist ein jahrelanger Markenrechtsstreit, der im Kern bereits vom BGH entschieden wurde. Jetzt geht es um den Schadensersatzanspruch. Wie die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Park & Bellheimer AG heute mitteilt, reichte die Brauerei aus Pirmasens am gestrigen Mittwoch Klage beim Landgericht Mannheim in Höhe von über 8,7 Mio Euro gegen Eichbaum ein.
In der seit 2012 laufenden Auseinandersetzung geht es um Valentins Weizenbier. Unter dieser Marke stellten sowohl Park & Bellheimer als auch Eichbaum seit 2005 Weizenbier her. Beide Brauereien befanden sich zu dieser Zeit noch unter dem gemeinsamen Dach von Dietmar Hopps Actris AG. Park & Bellheimer vertrieb Valentins im Inland, Eichbaum im Ausland. Nachdem sich Hopp aus dem Getränkemarkt sukzessive zurückzog und beide Brauereien wieder eigenständig wurden, erwarb Park & Bellheimer die deutschen Valentins-Marken.
Weil Eichbaum erstmals 2012 auch ein Geschäft in Deutschland mit Valentins belieferte, mahnte Park & Bellheimer die Mannheimer Brauerei ab. Am 17.10.2019 wurde durch Urteil des BGH letztinstanzlich eine Rechtsverletzung der Privatbrauerei Eichbaum und damit einhergehend eine Schadensersatzpflicht festgestellt.
In der Ad-hoc-Mitteilung von Park & Bellheimer von heute heißt es, dass die Privatbrauerei Eichbaum laut BGH „neben einer Erteilung einer Auskunft dem Grunde nach verpflichtet ist, der Park & Bellheimer Brauereien GmbH & Co. KG sämtliche Schäden zu ersetzen, welche dieser aufgrund einer Verletzung der Marke Valentins seit dem 14.08.2014 entstanden sind. Mit Auskunft der Privatbrauerei Eichbaum GmbH & Co. KG vom 08.06.2020 konnte die Park & Bellheimer Brauereien GmbH & Co. KG den Schadensersatzanspruch nun der Höhe nach beziffern.“ Auf 8,7 Mio Euro. Da eine außergerichtliche Einigung nicht möglich gewesen sei, habe Park & Bellheimer nunmehr Klage eingereicht, heißt es seitens Vorstand Roald Pauli.
