Wieder einmal gibt es Streit um Stoffe in Bieren und Mineralwässern, die dort nicht hingehören: In einem vom NDR(heute, 20.15 Uhr) in Auftrag gegebenen Gutachten will der Chemiker und Meeresbiologe Prof. Gerd Liebezeit von der Firma MARChemConsult herausgefunden haben, dass Discounter-Mineralwässer und diverse Biere Kunstofffasern in unterschiedlicher Konzentration enthielten, bei einem Bier knapp 80; hierfür gebe es aber noch keine gesetzlichen Grenzwerte.
Die Forscher führen das Vorhandensein von Mikroplastik u.a. auf Fleece-Jacken zurück, die beim Waschen solche Fasern abgäben - welche dann ins Abwasser gerieten und später selbst in der Luft vorkämen. Der Ökotoxikologe Stephan Pflugmacher von der TU Berlin wird heute von verschiedenen Medien mit der Aussage zitiert, Mikroplastik können für Menschen gefährlich sein.
Beim Deutschen Brauer-Bund konnte man den Untersuchungen wenig abgewinnen; man verwies dort auf eigene Untersuchungen z.B. via TU München, die keine Schadstoffbelastung ergeben hätten. U.a. aus München kommt nun auch professoraler Widerspruch zur Untersuchung von MARChemConsult: Auch in der Luft befänden sich Faser-Partikel, wurde Prof. Dr. Horst-Christian Langowski von der TU München zitiert, selbst im Labor. Langowski zweifelte an, ob der Test dort unter "Reinraumbedingungen" stattgefunden habe.
Professor Gerd Liebezeit ist für die ARD kein Unbekannter; vergangenes Jahr strahlte der Sender die Dokumentation "Unsere tägliche Portion Plastik" aus, in der sich Liebezeit gemeinsam mit Schülern der Herrmann-Lietz-Schule auf Spiekeroog auf die Suche nach Plastik-Müll im Sand macht.