Während nach Niedersachsen nun auch Bayern einen Fahrplan zur Öffnung der Gastronomie vorgelegt hat und auch andere Bundesländer munter Konzepte dazu ventilieren, hat das Kanzleramt offenbar einen Pflock eingerammt. Wie Bild heute zuerst berichtete soll Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) den Chefs der Staatskanzleien gesagt haben: Wenn es in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neu-Infektionen auf 100.000 Einwohner gebe (die nicht an einem Ort wie einem Altenheim aufträten), müsse der jeweilige Landkreis zu den Beschränkungen zurückkehren, die am 20. April in Kraft waren. Allerdings gab es zu dieser Zahl prompt Diskussionen, u.a. in Hamburg.
Damit müssten dann u.a. Schulen, Friseursalons und Teile des Einzelhandels wieder schließen müsste, ebenso würden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wieder in Kraft treten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits mehrfach vor einem „exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen“ gewarnt. Sie will am morgigen Mittwoch abend nach einer Runde mit den Ministerpräsidenten dazu Stellung nehmen. Nachdem aber bereits so gut wie alle Länderchefs offiziell oder zumindest hinter den Kulissen in Sachen Gastronomie Stellung bezogen (und die Kanzlerin damit düpierten), wird sie diesbezüglich nicht viel Neues zu erzählen haben.