Auf der eigenen Homepage ist Lidl die Geschichte offenbar zu unwichtig, bei Facebook hingegen darf jeder mitreden: Die Saskia-Aktion von Ende August (wir berichteten), bei der der Discounter seine Eigenmarke für nur noch 17 Cent pro 1,5-Liter-Pulle (12 Cent / Liter) verhökerte und davon nach eigenen Angaben nochmal 1 Cent pro Pulle für den guten Zweck abzog, war zwar schon nach einer Woche beendet (am 3. September), das Ergebnis wurde aber erst jetzt veröffentlicht.
Für Karlheinz Böhms angesehene Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen" kamen so angeblich 200.000 Euro zusammen - hochgerechnet entspräche das 20 Mio Flaschen oder 30 Mio Liter Saskia binner einer Woche. Ein über Lidls Kampfpreis entsetzter Getränkehändler fragte bei INSIDE seinerzeit aber schon mal nach, ob es nicht hätte heißen sollen: "Afrika hilft Lidl über den verkorksten Sommer".
Da der Konzern aber nur angibt, 200.000 Euro an die Äthiopienhilfe zu spenden, lassen sich seriöse Rückschlüsse auf die tatsächlich verkaufte Menge nicht ziehen. Lidl-Tochter MEG verkaufte im vergangenen Jahr insgesamt gut 2,5 Mrd Liter. Auf Facebook, wo der Konzern die Aktion ("um Euch allen den Tag zu versüßen") einigermaßen zurückhaltend kommentiert, muss sich Lidl nun mit der Community herumschlagen, die u.a. die ziemlich bescheuerte Frage aufwirft, wem es nun schlechter geht - den Menschen in Äthiopien oder doch denen in Deutschland.