Legionellen in Kreuztaler Klärwerk

Nach der Legionellenkrise in Warstein (160 Erkrankte, 3 Tote), bzw. in der dortigen Kläranlage hat das nordrhein-westfälische Umweltministerium "Sonderprüfungen" für Anlagen ähnlicher Bauart und in ähnlichen „Gesamtkonstellationen“ angeordnet. Dabei wurde auch das Klärwerk Kreuztal unter die Lupe genommen. Seit zwei Wochen liegen die amtlichen Ergebnisse vor.  Der entscheidende Legionellen-Wert KbE (Kolonie bildende Einheiten) lag je 100 Milliliter Abwasser zwischen 140.000 und 2,6 Mio. Und damit drastisch über den Grenzwerten. In öffentlichen Schwimmbädern gilt die Obergrenze von 10.000 KbE.

Die in Kreuztal gefundenen Legionellen sind deutlich ungefährlicher als jene in Warstein. Dort handelte es sich um Legionellen vom gefährlichen „Stereotyp 1 Knoxville“ . In Kreuztal sind es Bakterien namens "Legionella non-pneumophila".

Laut einer Mitteilung des Ministeriums stellt Prof. Martin Exner, der auch in Warstein die Legionellen-Krise begleitet hat, denn auch klar: „Im Gegensatz zu Warstein“ gebe es ein „deutlich geringeres beziehungsweise nicht vorhandenes Ausbreitungsrisiko für Legionellen“.

Zur ähnlichen "Gesamtkonstellation", die das Umweltamt zur Untersuchung veranlasst hat, zählt die Tatsache, dass in Kreuztal wie in Warstein eine Brauerei ein großer Abwasserproduzent ist. Der Pressesprecher der Krombacher Brauerei, Franz-Josef Weihrauch, sieht keinen Zusammenhang zwischen seiner Brauerei und der Legionellenbelastung:  „Das kann nicht von uns sein“, sagte Dr. Weihrauch der WAZ. Das zum Klärwerk eingeleitete Brauereiabwasser werde ständig überprüft. Ohne jeglichen Befund.