Der Neutraublinger Anlagenbauer Krones bekommt die Turbulenzen auf den internationalen Märkten offenbar deutlicher zu spüren als vorausgesagt. Gestern abend strich der Konzern seine Gewinnprognose zusammen und kündigte Einstellungsstopps an. trotz eines erwarteten Umsatz-Plus von 3 % auf ca. 4 Mrd Euro soll die Umsatzrendite vor Steuern nur noch bei drei statt wie geplant bei sechs Prozent liegen. Der Gewinn vor Steuern wird nur noch bei rund 120 (2018: 204) Mio Euro taxiert.
Krones leidet unter dem Eindruck der weltweiten Handelsstreitigkeiten und der damit verbundenen Unsicherheiten auf den Märkten u.a. unter einer schwächeren Nachfrage in der Kunststofftechnik und unter hohen Materialkosten. Wie es heißt, hatte Krones eigentlich erwartet, dass die schwächere Konjunktur in wichtigen anderen Industrien 2019 zu einer leichten Entspannung bei dem Anstieg der Materialkosten führen würde; das trifft offenbar aber nicht zu. Darüber hinaus habe sich der Produktmix ungünstig auf das Ergebnis für Januar bis Juni 2019 ausgewirkt; im zweiten Quartal 2019 hatte demnach der Umsatz von Produkten mit hoher eigener Wertschöpfung, wie beispielsweise Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik, niedriger gelegen als erwartet.
Ein neues Werk in Ungarn soll noch dieses Jahr hochgefahren werden; Kosteneffekte daraus werden aber erst für nächstes Jahr erwartet. Der Krones-Aktie taten die Zahlen nicht gut, sie verloren zwischenzeitig massiv. Gegenüber dem 52-Wochen-Hoch von knapp 120 Euro (im Juli 2018) hatte sich der Wert der Krones-Aktie am heutigen Donnerstag (11.07.2019) zwischenzeitig mehr als halbiert.
