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Kopf der Woche: Michael Bartholl

Für den zuletzt bei der MinAG pragmatisch-nüchternen Restrukturierer Michael Bartholl geht die Reise Mitte April ins Fränkische. Bei der Neustädter Franken Brunnen-Gruppe hatte eineinhalb Jahre nach dem Rauswurf von Chefsprecher Herbert Dörfler offenbar die Einsicht obsiegt, dass das schwierige 600 Mio-Liter-Koglomerat nicht aus eigener Kraft zu managen ist. Jetzt muss Bartholl ran.

 

Für den 53-Jährigen passt beim neuen Job die Kragenweite. 1994 hatte der damalige Paulaner-Geschäftsführer Frank Spitzhüttl den Lübzer Marketingleiter von Holsten nach München mitgebracht (INSIDE 225). Vier Jahre später entschwand Bartholl in die Schörghuber Unternehmensgruppe, wo er von Wolfgang Salewski entdeckt wurde. 2003 wurde Bartholl Vertriebsdirektor Gastronomie. 2005 Vertriebsgeschäftsführer als Nachfolger von Dr. Peter Kreuzpaintner. 2009 schließlich, einen Tag nach dem Münchner Oktoberfest, musste Bartholl bei Paulaner den Hut nehmen. Drei Monate zuvor war Roland Tobias als neuer Vorsitzender der Schörghuberschen Getränkesparte und als BHI-Chef installiert worden. Bei Verlegern, wo Bartholl seit jeher und vor allem seit einer Metro-Auslistung 2008 hohes Ansehen genoss, wurde die Personalie mit großem Bedauern begleitet.

 

2010 wurde Bartholl Vorstandssprecher bei der Mineralbrunnen AG. Mitten im größten
Umbruch ihrer Unternehmensgeschichte (INSIDE 612). Der gelernte Marketing-Mann schloss Standorte, Hotels und Kurgeschäft wurden abgestoßen, Marken gesundgeschrumpft. Bald schrieb die noch 250 Mio Liter große MinAG (einschließlich gut 40 Mio Liter Saft) schwarze Zahlen. Zuvor lebte das Unternehmen 15 Jahre von der dicken Fettschicht der Achtziger Jahre.


Als sich im vergangenen Herbst Karlsberg vollen Durchgriff auf die MinAG sicherte, soll Bartholl zwar als Gf der Brunnen-Komplementärin Karlsberg International auch ein Posten in der Karlsberg Holding gewunken haben. Doch als Rädchen im großen Karlsberg-Getriebe verstand sich Bartholl nie. Familiär in München verankert, wollte er es nicht auf das Experiment in Homburg ankommen lassen. Auch diesmal, heißt es, wurde sein Abgang tief bedauert - u.a. auch von Christian Weber selbst. Für die Neustädter Franken Brunnen-Gesellschafter eine Steilvorlage.

Kopf der Woche
12.04.2024

15
/2024

Ruth Rubey

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