Er kam einige Wochen, bevor es die Firma gab: Im November 2008 unterzeichnete Uwe Schulz den Vertrag als Geschäftsführer der noch zu gründenden Diversa Spezialitäten. Ein Joint-Venture, unter dessen Dach der Weltkonzern Remy Cointreau (49,4% der Anteile) und der deutsche Spieler Semper idem Underberg (50,6%) - bei paritätischen Stimmrechten - den Vertrieb ihrer Produkte in Deutschland legten.
Schulz, der sich zuvor 13 Jahre beim Gewürzhersteller Fuchs hochgearbeitet hatte, steuerte nicht nur den Handel, sondern über die Tochter Team Spirit auch den Vertrieb in die Gastronomie. Zuletzt 180 Mio Euro Umsatz mit Marken wie Moskovskaya, Asbach, Metaxa, Pitu, Piper Heidsieck und natürlichUnderberg.
Der ruhige Pragmatiker Schulz schien für die beiden ungleichen Partner die richtige Besetzung zu sein, doch jetzt hat es gekracht. Knall auf Fall verlässt der 48-Jährige nun die Rheinberger Firma. Noch überraschender ist die Lösung für seine Nachfolge. Der langjährige Marketing- und Vertriebsvorstand von Underberg, Jürgen Breitbach, der - just als die Diversa gegründet wurde - vor vier Jahren altersgemäß in den Ruhestand geschickt wurde, kehrt jetzt aus dem Schrebergarten in die Managementzentrale zurück. Der mittlerweile 69-jährige Breitbach soll übergangsweise Diversa führen. Erst im Lauf dieses Jahres soll es laut Unternehmensangaben einen langfristigen Nachfolger geben.
Und schon unken INSIDER, dass Schulz mit seinem Abgang erneut seiner Zeit voraus gewesen sein könnte, diesmal einige Wochen, bevor es die Firma nicht mehr gibt...