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Kopf der Woche: Jack Ma

Jack Ma, ein in seinen Anfangsjahren nicht überaus erfolgreicher Englisch- und Handelsdozent aus dem chinesischen Hangzhou, soll 1995 beim Besuch eines Freundes in den USA zum ersten Mal einen Computer gesehen haben. Das ist im Nachhinein eher putzig, weil der Culture Clash in Seattle dazu führte, dass Jack Ma wenige Jahre später, 1999, zusammen mit 16 weiteren Investoren, seiner Frau und angeblich nur 60.000 Dollar Startkapital ein Unternehmen gründete, dass seinen steilen Aufstieg allein der virtuellen Welt zu verdanken hat und Anfang dieses Jahres kurzzeitig über 5000 Mrd US-Dollar Börsenwert besaß: Alibaba.

Zu Alibaba gehören mittlerweile nicht nur die gleichnamige B2B-Plattform, sondern auch das in etwa mit Ebay vergleichbare Online-Aktionshaus Taobao, eine gigantische IT-Firmengruppe in China und ein klar definiertes globalisiertes Programm. Heißt: die Welt. Die Wirtschaftswoche präsentierte dieser Tage Zahlen, nach denen Alibaba schon jetzt 50.000 Pakete nach Deutschland liefert - pro Tag. Geschäftsziel: 100 Prozent Wachstum pro Jahr. Längst schnitzen die Chinesen an einer europäischen Strategie. Angeblich plant der Mega-Konzern im Hamburger Hafen ein eigenes Logistikzentrum; in Tschechien (bei Prag), Belgien und England stehen weitere Zentren auf der Agenda oder sind bereits eröffnet.

Die 15 Mrd Dollar, die Jack Ma aktuell in den weltweiten Ausbau seines Geschäfts stecken will, dürften zu großen Teil in Europa angelegt werden; Alibaba, ursprünglich ein reiner B2B-Marktplatz, beliefert mittlerweile Händler und über Aliexpress auch Endkunden - und betreibt Dropshipping, unter anderem auch für europäische Händler, die chinesische Waren auf den gängigen Marktplätzen verkaufen. Das alles ergibt eine Melange, die dazu beigetragen haben dürfte, dass die EU sich zu der aktuell so heißt diskutierten Neuformulierung der Datenschutzbestimmungen hinreißen ließ. Jack Ma, der Multi-Milliardär aus einfachen Verhältnissen, wird das aufmerksam beobachten. Sein Spitzname lautet angeblich „Feng Qingyang“, nach einer chinesischen Romanfigur, die als Schwertkämpfer zurückgezogen in den Bergen lebt und zu unvorhersehbaren Wutausbrüchen neigt.

Kopf der Woche
19.04.2024

16
/2024

Florian Schörghuber

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