Der Chef des Rhenser Mineralbrunnes gilt sonst eigentlich als besonnener Kopf. Dass ihm jetzt der Kragen platzte, als die Bitburger Braugruppe via Außer-Haus-Vertriebsschef Rainer Noll, aber ohne jede Rücksprache mit den Gesellschaftern der Koblenzer Brauerei einen Tabubruch beging, regte Hans-Achim Daschmann dann doch über die Maßen auf. Noll sagte sinngemäß erstens: Wir finden unsere Regionalmarke Königsbacher plötzlich doch wieder so doll, dass wir sie weiter bei Koblenzer brauen lassen. Zweitens: Wir denken auch noch über 2016 (das bislang verbriefte Ende des Lohnbrauvertrages) hinaus. Und drittens: Wir tun Koblenzer - ergo: Daschmann und seinem Mitgesellschafter Egon Heckmann - damit was Gutes ("Planungssicherheit").
Nolls frisch formulierte Beschreibung hatte nur einen Haken: Daschmann und Heckmann wussten nichts davon. Bit hatte die Aktion auch undercover geplant - man wollte in der Braugruppe wieder die Lufthoheit an den Stammtischen in und um Koblenz zurückgewinnen, nachdem dort in den vergangenen Jahren der Eindruck entstanden (und von anderer Seite fröhlich gestützt) worden war, dass Königbacher bald nur noch im Museum zu bestaunen sein würde. So haben Heckmann/Daschmann einen auf maximal 60.000 hl taxierten Lohnbrauvertrag für die direkte Koblenzer Gastro-Konkurrenz an der Backe (und klagen nun laut darüber, dass daran nix verdient ist), Bitburger wiederum steckt mit Blick auf die Jahre nach 2016 in der Zwickmühle, weil Königsbacher halt auch aus Königsbach kommen sollte. Die Löwen haben gebrüllt, jetzt dürfen sich kühlen Rechner wieder zusammensetzen.