Die Dipl. Geoökologin Dr. Isabell Schmidt ist seit 2018 Geschäftsführerin der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. Kurz vor der Bundesrats-Abstimmung am Freitag, 13. März, zur systematischen Bepfandung aller Einweg-Kunststoffgetränkeverpackungen (und Dosen) ließ sie in ihrer Funktion ein auf den ersten Blick erstaunliches Zitat veröffentlichen: Sie halte die Ausweitung der Pfandpflicht für „eine eindeutige Entscheidung für mehr Umweltschutz“. Ergo: Die IK stehe vollumfänglich hinter der politischen Agenda, die in diesem Fall von den grün (mit-)regierten Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg initiiert wurde.
Dezent ausgedrückt hatte die Einweglobby bislang eher ihre Probleme mit politischem Druck in ihre Richtung - vor allem das drohende Fallbeil einer Lenkungsabgabe auf Einweg-Getränkeverpackungen, wie sie seit langem u.a. von der DUH und den Grünen gefordert wird, fürchten die Einwegverbände wie der Teufel das Weihwasser. Da kann es nicht schaden, wenn Dr. Schmidt Dampf aus dem Kessel lässt. Dass das in der Ik organisierte Forum PET - dem sowohl Einweg- wie auch Mehrweg-PET-Verwender angehören - keineswegs Lust hat, die Segel zu streichen, bewies es einen Tag zuvor: Man fordere die Bundesregierung, hieß es da, "zu einer neutralen Ökobilanz auf, um endlich mit unhaltbaren Forderungen zu Getränkeflaschen aufzuräumen". Mehrweg-Getränkeflaschen hätten einen "derart guten Ruf, dass ihre Ökobilanz oft gar nicht mehr hinterfragt wird." Zur "Achilles-Sehne" des Mehrwegsystems könne "vor allem die Transport-Logistik werden".
