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Kopf der Woche: Dr. Felix Engelsing

Im Frühjahr 2015 sahen sich Kritiker von Großfusionen im Lebensmittelhandel noch bestätigt: Das Kartellamt lehnte die Übernahme von Kaiser´s Tengelmann durch die Edeka rundum ab, eine Entscheidung, die später auch noch vom OLG Düsseldorf bestätigt wurde. "Auch im Bereich der Beschaffung", so das Kartellamt damals, "hätte das Vorhaben wettbewerbliche Probleme verursacht. Den Herstellern von Markenartikeln würde nach einer Fusion ein bedeutsamer unabhängiger Abnehmer nicht mehr zur Verfügung stehen. Die bei der Beschaffung insbesondere von Markenartikeln ohnehin schon große Verhandlungsmacht der Spitzengruppe bestehend aus EDEKA, REWE und der Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl gegenüber ihren Wettbewerbern wäre weiter gestiegen."

Vier Jahre später hat sich die Sichtweise des Kartellamtes offenbar liberalisiert, was auch an der Person von Dr. Felix Engelsing liegen könnte. Der studierte Jurist, der im Jahr 2000 zum Kartellamt kam und dort in verschiedenen Abteilungen durchstartete, war seinerzeit noch nicht Leiter der 2. Beschlussabteilung; seine Vorgängerin Birgit Krüger löste er erst im Herbst 2015 ab. Dass die gleiche Beschlussabteilung wie damals jetzt - zum Erstaunen bis Entsetzen der Branche - die Lekkerland-Übernahme durch Rewe ohne weitere Auflagen durchwinkte, ist auffällig. Jetzt heißt es: „Im Bereich Großhandel mit Lebensmitteln kommen Rewe und Lekkerland auch gemeinsam nur auf unbedenkliche Marktanteile von unter 10 Prozent (...) Gegenüber den Herstellern und Lieferanten ist Rewe nach Edeka und neben der Schwarz-Gruppe einer der drei größten Abnehmer für den Lebensmitteleinzel- und -großhandel in Deutschland. Allerdings bleibt der Zuwachs durch Lekkerland mit insgesamt unter 0,5 Prozent gering.“

Kopf der Woche
29.03.2024

13
/2024

Walter Hörl

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