Eigentlich hatte die Metro über den Verkauf ihrer Warenhauskette Real exklusiv mit Redos verhandelt. Nun eine unerwartete Wende: Die Metro wechselt den Verhandlungspartner. Wie der Großhändler am Donnerstag laut FAZ mitteilte, setzt das Unternehmen nun auf exklusive Gespräche mit einem Konsortium aus dem Immobilienunternehmen X+Bricks und dem Investmenthaus SCP Group. Der Handelskonzern hatte noch im Mai eine Absage an X+Bricks erteilt und fortan exklusiv mit Redos verhandelt. Nachdem aber „keine Einigung über die Gesamtparameter der Transaktion und die entsprechende Risikoverteilung“ erzielt werden konnte, seien die Gespräche nun eingestellt worden, heißt es in einer Stellungnahme.
Bis Ende Januar soll der Kaufvertrag unterschrieben sein. X+Bricks will angeblich zwischen 500 und 600 Mio Euro an die Metro zahlen. Wie die FAZ weiter berichtet, will das neue Konsortium das operative Geschäft von Real, den Online-Marktplatz Real.de und die 80 Immobilien, die sich im Besitz der Metro befinden, komplett übernehmen. Der Großteil der 277 Real-Filialen soll allerdings weiterverkauft werden. Für den Deal hat X+Bricks die Kooperation mit Kaufland aufgelöst. Die Warenhauskette, die zur Schwarz-Gruppe gehört, und das Immobilienunternehmen hatten sich bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Real-Poker auf eine strategische Partnerschaft geeinigt. Vermutlich hatte man bedenken, dass das Kartellamt eine Weitergabe untersagt hätte.
Kaufland wird sich trotzdem weiterhin um Real-Standorte bemühen. Die Rede ist aktuell von 100 bis 140 Märkten. Ebenso sind Edeka, Kaes (u.a. V-Markt) und Tegut an einzelnen Filialen interessiert.
