Der oberste Beamte des Bundeskartellamts, Direktor Andreas Mundt, gibt die ersten Siegerinterviews. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist sich der 55-Jährige sicher, dass auf die bisher an Bitburger, Krombacher, Warsteiner, Veltins und Barre verhängten Bußgelder von 106,5 Millionen Euro noch "ganz erheblich" gesteigert werden.
Die zweite Welle (laut INSIDERN gegen Radeberger, Carlsberg und vier kleienre NRW-Brauer) läuft und wird demnächst vorm OLG Düsseldorf ausgetragen. Mundt ist sich über den Ausgang sicher. Er rechnet mit einem baldigen Ende: "Wir werden das Verfahren binnen weniger Wochen zum Abschluss bringen. Sicherlich im ersten Quartal."
Indirekt gibt der Kartellamtsdirektor den Verbraucherschützern recht, die unlängst u.a. via BILD-Zeitung eine noch höhere Strafe für Kartellsünder gefordert hatten. Es gebe ernstzunehmende Untersuchungen, wonach die künstlichen Preissteigerungen bei 25% und höher liegen könnten, erklärt Mundt gegenüber der FAZ. Bei Bußgeldern gehe es aber um Ahndung, nicht um Schadenersatz.
Seinen so erfolgreichen Kampf gegen das Böse würde Mundt gerne noch auf andere Felder ausweiten. Allein: man lässt ihn nicht. Außerhalb des Wettbewerbsrecht sei ihm und seinen Leuten die Händen gebunden. Mundt tönt: "Hätten wir die Kompetenzen, könnten wir über den Wettbewerb hinaus eine Menge für den Verbraucherschutz tun."