Die Internorga überschattete jahrelang alle branchenrelevanten Messen im Hohen Norden. Trotzdem wagte es im Jahr 2000 Verleger Karl-Peter "Kalle" Tadsen gemeinsam mit Servicebund-Mitglied Bast und Kälte-Klima-Großküchentechniker Steuer eine eigene Hausmesse namens Nord Gastro 2000 ins Leben zu rufen. Damals startete er mit 120 Ausstellern, darunter 60 aus der Getränkebranche. Tadsen konnte neben Platzhirschen wie Dithmarscher und Husumer Mineralbrunnen auch Exoten wie Schneider Weisse und Hofbräu München gewinnen (siehe INSIDE 354). In dieser Woche hat die mittlerweile unter dem Namen Nord Gastro & Hotel firmierende Messe ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Damals wie heute tummelt sich auf der Nord Gastro vornehmlich Fachpublikum. Die Besucherzahl ist konstant bei knapp über 5.000, Aussteller sind es inzwischen 250.
Tadsen gelingt es, die Top-Getränkemarken Jahr für Jahr wieder nach Husum zu locken. Zwar schicken Radeberger, Bitburger, Krombacher, Diageo, Gerolsteiner und Co. nicht immer ihre erste Verkäufer-Garde, aber auf der Internorga blickt man dennoch mit etwas Neid in Richtung Nordfriesland. Schließlich hat Hamburg dieses Jahr mit Erdinger, das auf der Nord Gastro seine Präsenz mit der großen Urweisse-Hütt’n unübersehbar zur Schau stellte, seinen letzten größeren Bier-Aussteller verloren.
Für nächstes Jahr plant Tadsen sogar den grenzüberschreitenden Austausch mit Dänemark. Die Fuglsang-Brauerei aus Haderslev könnte dann erstmals mit einem eigenen Stand auf der Nord Gastro vertreten sein. Karl-Peter Tadsen, der sein Unternehmen neben seiner Frau Marlies längst auch von seinen beiden Söhnen Andreas und Henning Tadsen mitführen lässt, wird seiner Rolle als örtlicher GFGH-König mehr als gerecht: Tadsen lädt, das Volk eilt herbei.