Jetzt also doch: Die Bundesministerin für Ernährung plädiert für den Nutri-Score. Lange hatte sich die CDU-Ministerin Julia Klöckner dagegen gewehrt, doch dies ist das Ergebnis der von ihr initiierten repräsentativen Befragung, welche Art der Lebensmittelkennzeichnung beim Verbraucher am besten ankommt.
Das Marktforschungsinstitut Info befragte in der entscheidenden Umfrage 1.600 Personen, 57 Prozent der Befragten sprachen sich für den Nutri-Score aus. Zur Auswahl standen drei weitere Modelle, die nach Ansicht der Ministeriums wissenschaftlichen Anforderungen standgehalten hätten, aber letztlich keine Chance hatten.
Das vom Max Rubner Institut entwickelte System, das in Form von fünf Waben eine Sterne-Beurteilung vergibt (28 Prozent) aus. Das in skandinavischen Ländern genutzte Modell, bei dem empfehlenswerte Produkte mit einem grünen Schlüsselloch bedruckt werden, überzeugte nur sieben Prozent und ein vom Lebensmittelverband BLL entwickeltes Tortendiagramm nur fünf Prozent.
Jetzt muss Klöckner die bittere Pille schlucken und die Einführung des Nutri-Score vorantreiben: Anfang 2020 könnten die Produkte schon mit dem Nutri-Score bedruckt sein. Rewe, Edeka, Netto oder Aldi haben bereits signalisiert, dass sie offen für die Einführung sind.