Ausgeflattert. Nach dem gescheiterten Verkauf 2018 blieb Hasseröder Bestandteil der deutschen AB Inbev-Organisation. Dort wird der Auerhahn weiter gerupft. Mit Werbung gefüttert wurde Hasseröder das letzte Mal im Jahr 2012. Die in einer abgeschriebenen und mit Mindestinvestitionen am Laufen gehaltenen Brauerei in Wernigerode hergestellte Marke spuckt hübsche Deckungsbeiträge. Hohe Rückvergütungen und Nachlässe für Kunden sind möglich. Allerdings auch notwendig.
Der Verbraucher lässt sich nur mit immer tieferen VKs locken. 2020 häuften sich Aktionen unterhalb von acht Euro je Kiste. Ein Preisband, in dem „Marken“ wie Paderborner oder Oettinger zuhause sind. Was 2020 noch leidlich gelang, nämlich ein zarter Volumenzuwachs im Handel, könnte 2021 noch schwerer werden. Tiefer als jetzt kann der Hasseröder-Aktionspreis eigentlich nicht mehr absacken. Außerdem: Drastische VK-Absenkungen erfordern künftig ein noch großzügigeres Entgegenkommen beim LEH. Die Schere zum Normalpreis geht noch weiter auf: Für Januar hat AB Inbev eine Preiserhöhung angekündigt, die z.B. von Edeka noch erbittert abgelehnt wird.
Artikel aus INSIDE 868