Des Wirtes Freund. Der unangefochtene Hellbier-Spitzenreiter zeigte sich in der Krise von seiner fairsten Seite. So kulant wie Augustiner ging kaum eine andere Brauerei während des Lockdowns mit ihren Wirten um. Die Pacht wurde nicht gestundet, sondern gar erlassen. Hilfreich war da freilich der Umstand, dass sich viele Objekte in der Stiftung befinden. Auf das Fassbierminus hatte dieser edle Zug selbstredend keinen Einfluss. Augustiner reiht sich mit - 59% (- 95.000 hl) ins Branchenbild ein. Dieses Defizit konnte aber im Handel aufgefangen werden.
Von Januar bis Oktober legte Augustiner laut Nielsen im LEH (ohne Discount) und in den Getränkeabholmärkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6% zu. Im Münchner Kernmarkt war sogar noch mehr zu holen. V.a. die Maßnahme, das Gastrogebinde Augustiner Lagerbier Hell (24x0,33l Vichy) in ausgewählte Münchner GAMs zu schieben, erwies sich als ziemlicher Volltreffer und wird wohl nicht mehr rückgängig gemacht. Gleichzeitig verloren die Münchner aber im nicht unwesentlichen Rahmen Marktanteile (-2,1%) an Hellbier-Klone wie Bayreuther. Um für diesen Kampf gerüstet zu sein, unterstützt seit Oktober Vertriebsprofi Ralph Breunig Verkaufschef Ralph Schömig. Die Zeiten totaler Abschottung scheinen vorbei.
Artikel aus INSIDE 868