In der Hitliste der größten deutschen Bieranbieter kam es 2020 zu Positionswechseln. Und daran trug nicht immer Corona Schuld.
Hinter dem unangefochtenen Marktführer Radeberger wird hart um die Plätze gekämpft. Gewinner ist die Oettinger Gruppe, die ohne große Gastro-Absätze und dank gestärktem Handelsmarkengeschäft 600.000 hl zulegen konnte (die Hauptmarke Oettinger blieb im Inland mit - 1,5% bei 4,3 Mio hl fast stabil, siehe INSIDE-Marken-Hitliste; INSIDE 868). Oettingers Hauptwettbewerber TCB hatte das Nachsehen. TCBs französischer Ableger in Champigneulles (in der von der Pandemie arg getroffenen Region Grand-Est) hielt sich bei 2,65 Mio hl, die drei deutschen Standorte Gilde-Hannover, Feldschlößchen-Dresden und Frankfurt/Oder verloren bei Mehrweg und Fassbier und vor allem PET (- 300.000 hl), konnten in der Dose aber um 450.000 hl zulegen. Hier half im Inland ein Abschluss mit Netto/Edeka (Schloss/Ratskrone).
Auf den Plätzen dahinter schlug Corona zu: Die gastrolastige Bitburger Braugruppe fällt auf Rang 6. Ohne die 2020 noch inkludierte Wernesgrüner, die an Carlsberg verkauft wurde, rutscht Bitburger gar hinter die Paulaner Gruppe, die im Ausland verlor, im Inland dank der 63%-Tochter Kulmbacher Brauerei AG und deren Mönchshof (+ 20%; INSIDE 868) Marktanteile gewann.
Die INSIDE-Braugruppen-Hitliste verzeichnet ausschließlich den Bierausstoß. AfG-Pflänzchen wie die 500.000 hl Glorietta (Oettinger), die 1,4 Mio hl Schweppes, Orangina und Dr. Pepper (Krombacher) oder Paulaner Spezi (rund 60% Plus auf 680.000 hl) sind nicht enthalten.
Artikel aus INSIDE 871
