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Hygiene-Skandal in Mälzerei

Foto aus dem Kontrollbericht. In einer Bemerkung heißt es dazu: "stark schwarzschimmelähnlich verunreinigte Decke, Wände und Türen sowie Rohrleitungen im Bereich der Luftzuführung für die Keimkästen"

Die Malzfabrik Johann Zeitler aus dem oberfränkischen Kulmbach hat ein massives Problem. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat am heutigen Donnerstag einen geheimen Kontrollbericht veröffentlicht, der von der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) verfasst wurde und schwere Hygiene-Mängel in der Malzfabrik dokumentiert. So soll es an Decken, Wänden und Türen einen massiven Schimmelbefall geben. Festgestellt wurden die katastrophalen Zustände bereits bei einer Betriebsbegehung Anfang Februar 2021, heißt es.

Foodwatch stellt nicht nur die Mälzerei an den Pranger, sondern attackiert auch die Kontrollbehörde. Denn dass trotz der schwerwiegenden Mängel kein Bußgeld verhängt und nicht die Öffentlichkeit informiert wurde, sei ein "schweres Versäumnis". Die Verbraucherorganisation erklärt, dass Behörden nach den Vorgaben des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches dazu verpflichtet sind, bei „nicht unerheblichen“ oder „wiederholten“ Hygienemängeln die Öffentlichkeit zu unterrichten, sofern ein Bußgeld von „mindestens 350 Euro“ zu erwarten ist.

Dies sei im Fall Zeitler jedoch umgangen worden, indem kein Bußgeld verhängt wurde. Foodwatch-Kampagnendirektor Oliver Huizinga fordert nach diesem "Hygiene-Skandal der Superlative", dass künftig alle Ergebnisse der Bayerischen Lebensmittelkontrollen veröffentlicht werden müssen. Für die rechtmäßige Umsetzung verlangt er von der Bayerischen Staatsregierung ein Landesgesetz.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, teilte die Mälzerei auf Anfrage mit, dass man Mängel im Bereich der Malzproduktion "unverzüglich und in Absprache mit der Kontrollbehörde behoben" habe. Das KBLV hingegen spricht laut BR davon, dass noch immer Teile des Betriebs gesperrt seien. Das Malz, das sich zum Zeitpunkt der Kontrolle in der Mälzerei befand, ist nach Informationen des BR nicht in Umlauf gebracht worden.

 

 

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