Im Windschatten der Arbeitskämpfe bei Inbev hat nun seinerseits Heineken angekündigt, Stellen streichen zu wollen - allerdings in Tschechien, wo der Konzern die Louny Brauerei dichtmachen will. Bis zu 59 der insgesamt knapp 1000 Heineken/Drinks-Union-Arbeitsplätze in Tschechien könnten damit vernichtet werden. Die Produktion der sogenannten Schwarzen Seele Böhmens wird zur Velké Brezno und zur Krásné Brezno (Usti Nad Labem) umgelagert, die zu einem Vertriebszentrum ausgebaut werden soll.
Wenige Tage nach dem Bekanntwerden der mit Übernahme der Schulden insgesamt fast 6 Mrd Euro teueren Einkaufstour bei Femsa Mexiko sieht sich Heineken (wie schon Inbev nach dem Kauf von Anheuser-Busch in den USA) genötigt, Geld zu sparen. Lieven Van der Borght, dem tschechischen Heineken-Statthalter, blieb noch Zeit, zu betonen, man habe es sich mit der Auflösung von Louny nicht leicht gemacht. Doch soviel ist Brancheninsidern klar, die Heinekens Dreijahresplan lesen können: Auch in Großbritannien, Russland und in Rumänien dürfte es in der nächsten Zeit bei Heineken zu Stellenstreichungen kommen. (26.01.2010, 15:11 Uhr)
