In Sachen Alkoholverbot auf den Strecken seines Netzes eiert der Hamburger Verkehrsverbund HVV derart herum, dass auch eine nun gefundene salomonische Lösung eher aussieht wie ein Papiertiger. Weil man dem "Damenkränzchen, das auf dem Ausflug einen Pikkolo aufmacht", diesen ja schlecht verbieten könne, dürfen in Hamburger Bussen und Bahnen weiterhin Schnaps, Wein und Bier getrunken werden - dafür sollen Fahrgäste künftig Bußgelder in Höhe von 15 Euro für "Fehlverhalten" in alkoholisiertem Zustand berappen. Wer das Bußgeld eintreiben und die Betrunkenen in die Schranken weisen soll, ist nach diversen Gewalttaten in der jüngsten Zeit weiterhin unklar; HVV-Geschäftsführer Peter Kellermann räumte ein, die Partyszene in Bussen und Bahnen vor allem an Wochenende zum Problem wird. Innensenator Dieter Ahlhaus und Sozialsenator Dietrich Wersich (beide CDU) hatten ein absolutes Alkoholverbot gefordert. (28.05.2010, 10:11 Uhr)