Der Radeberger-Konzern hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr nur 2,5 % Absatz eingebüßt und noch 13,1 Mio hl verkauft. Damit meldet die Oetker-Tochter nur die halbe Wahrheit: INSIDER berichten von einem doppelt so hohem Absatzverlust (mehr dazu im aktuellen Magazin, das heute in die Post geht). Nur dank des Zukaufs von Bionade stieg nach Radeberger-Angaben der Umsatz in 2010 um 2 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro; Aussagen zur Gewinnentwicklung machte das Unternehmen gestern nicht.
Für Bionade, das frisch zugekaufte und daraufhin brutal abgestürzte Sorgenkind des Konzerns, gab Vorstands-Chef Albert Christmann derweil Überlebensdevisen aus: Die Marke habe "in dem ersten Jahr ihrer Partnerschaft mit der Brauereigruppe eine Kennenlern- und Lernkurve" beschritten, werde nun aber "konzeptionell und strategisch für 2011 vorbereitet".
Zum anderen beklagt Christmann einen ruinösen Preiskrieg im Handel; Bier sei "regelrecht verramscht" worden. So ist es: Ab kommender Woche wird Radeberger bei Kaufland im Osten für 8,80 Euro/Kiste angeboten...
Der Chef des größten deutschen Bierkonzerns plädiert offen für Preiserhöhungen. Die Radeberger-Pressemitteilung zitiert Christmann: „Während wir uns noch Sorgen machen, wie wir unsere Normalpreise für unsere Biere wieder in den Köpfen der Verbraucher etablieren können, zeigt uns der Rohstoffmarkt, dass diese Normalpreise sogar noch steigen müssen."
Christmann kündigt an: "Sollten die Gesamtkosten in dem avisierten Maß steigen, kann die Antwort darauf nur eine Anpassung der Abgabepreise unserer Biere sein!"