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Gefako/Gedig geht den letzten Schritt

Die wilde Ehe hat sich bewährt. Nun könnte Gefako/Gedig auch für GFGHs außerhalb des Südwestens (besonders jenen, deren Verbundgruppe unter Industrie-Einfluss geriet) zum Sehnsuchtsort werden. Oder sich als Feindistributions-Partner für andere empfehlen.

Es ist der letzte Schritt einer langen Annäherung zwischen den ehedem rivalisierenden Verbundgruppen. Gefako-Geschäftsführer Franz Demattio und Gedig-Gf Udo Münz haben die Läger zusammengeführt und letzte Woche ihren Gesellschaftern die Hochzeitspläne vorgestellt (INSIDE-Hot Shot vom 3.3.) Spätestens zum Jahresende werden die 70 Getränkefachgroßhändler der Gedig und die 130 der Gefako einen gemeinsamen Gesellschafterkreis bilden. In Ba-Wü und Teilen Bayerns führt bei einem 2019er Außenumsatz von 550 Mio Euro (der pandemiebedingt laut INSIDERN auf 465 Mio Euro zurückging) kein Weg an Gefako/Gedig vorbei. 

Auch die Besetzung des künftigen Beirats mit Gefako-Verleger Joachim Wagner als Vorsitzendem und Gedig-Verleger Gerhard Kiesel als dessen Stellvertreter wurde bereits ausgetüftelt. Die Gesellschafterversammlungen sollen im Sommer abstimmen. Als Holding wird dann die Gefako GmbH & Co. KG fungieren, an der zuvor auch die Gedig-Gesellschafter Anteile erworben haben. 

Für die Industrie ändert sich nichts. Die künftig von Udo Münz zusammen mit dem zum Geschäftsführer ernannten Gefako-Einkäufer Axel Knapper geführte 2G+ Einkaufs- und Vermarktungs GmbH hatte schon zuvor die Gespräche für beide Gruppen geführt. Jetzt werden auch die GAM-Konzepte für die zusammen 400 Outlets angeglichen, der Name Gedig oder Gefako bleibt aber erhalten. Im Großraum Stuttgart, wo die Einzelhändler unter Gedig-Flagge der Gefako von jeher überlegen sind, hat die zuvor bei der Gefako angesiedelte Entwicklungsabteilung schon einen neuen Fachmarkt für Gedig-Beirat Rudi Beilharz konzipiert. 

 

Noch zu koordinieren ist der Umgang mit den Eigenmarken, die in beiden Verbundgruppen eine wichtige Rolle spielen und Konfliktpotenzial bergen. Vor Ort stehen sich Gedig- und Gefako-Kollege oft in jahrelanger Rivalität gegenüber. Abgrenzung erfolgte da auch über die Sortimente. Umgekehrt aber vergrößert die Heirat den strategischen Spielraum. Viele Gedig- und Gefako-Händler müssen in absehbarer Zeit Nachfolgeregelungen finden. Da ist der Rivale plötzlich ein willkommenes Auffangbecken.   

Um die strategische Aufstellung von Mitgliedern und Verbundgruppe kümmert sich weiterhin Franz Demattio, der gemeinsam mit Volker Schreyer die Ressorts Zentralregulierung, Logistik und eben Gesellschafterbetreuung übernimmt. Nach dem Oetker-Einstieg könnte auch manch Team Beverage- oder Geva-Mitglied eine unabhängige Verbundgruppe suchen. Die frischverheiratete Gedig/Gefako ist da ein Sehnsuchtsort. Allerdings ist Loyalität Pflicht: Anders als bei GES oder Geva werden bei Gedig/Gefako keine Rosinen gepickt. Die Mitglieder rechnen 95% ihrer Umsätze über die Zentrale ab. Und auch die übrigen Leistungen werden echt genutzt. Sowohl Gedig als auch Gefako-Mitglieder sind Platzhirsche in ihren Dörfern, Städten und Gemeinden, ein kleinteiliger, hochemotionaler Haufen, der fortan in eine Richtung rennt. Das wissen die ebenfalls mittelständischen und regionalen Lieferanten durchaus zu schätzen. 

Langfristig aber wird der verschworene Haufen im Südwesten Partnerschaften eingehen müssen, um die idyllische Oase zu bleiben. So hält Demattio nicht nur nach Mitgliedern Ausschau. Sondern auch nach Partnern.  

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