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Ganz schön Dirtea: Drinks & More pumpt sich auf

B. Schadeberg setzt auf Diversifizierung und lässt dafür seine Spezialeinheit von der Kette. Die Influencer-Marke Dirtea soll den Eistee-Markt aufmischen, was zuletzt mit Nestea 2018 nicht gelang. Vom heutigen Nestea-Lizenznehmer Columbus kommt der jüngste Zugang: die Brause-Limo Ahoj.

Annähernd 20.000 hl Ahoj Brause hatte Columbus Drinks aufgebaut. 2017 hatte Tobias Bachmüller vom Lizenzgeber Katjes Fassin die Idee gehabt, aus dem Brausepulver eine Getränkemarke zu machen. Den Vertrieb übernahmen die Columbus-Lenker Christopher Arp (der zuvor bis zum Verkauf an Krombacher 2015 Drinks & More aufgebaut hatte) und Jörg Harder (ein Ex-Krombacher-Mann). Doch Katjes bekam von Krombachs Vertriebs- und Distributionsmaschine mehr versprochen. Ab 1.11. dürfen Drinks & More-Geschäftsführer Philipp Raddatz, 38, und seine Truppe ran.

Dort liegt der Fokus derzeit auf Listungsarbeit. Nicht nur für Ahoj. Auch für White Claw. Den Vertrieb des US-Marktführers sicherte sich Drinks & More kürzlich und konnte national schon u.a. Edeka überreden. Ob die große Hard Seltzer-Welle hierzulande ankommt, wird sich freilich erst 2022 zeigen. 

Fest geplant ist indessen der Erfolg von Dirtea. Das von Rapperin Shirin David und ihrem hochprofessionellem Management ersonnene Getränk soll sich als Knaller entpuppen. Raddatz und die Krombacher-Kollegen konnten den in 0,5-Liter-Dosen gefüllten Eistee bis in die letzte Kapillare des LEH platzieren. Markeninhaberin David machte via soziale Kanäle schon mal Wind: 20 Mio Dosen seien „vorbestellt“. Womit wohl eher die Planung gemeint sein dürfte. Den UVP gab die geschäftstüchtige Musikerin gleich mit bekannt: 1,29 Euro/Dose.

Mit Shirin David, die ihre 5,6 Mio Insta­gram-Follower Anfang der Woche über den Launch von Dirtea informierte (230.000 Likes), schwimmt Schadeberg auf der Bugwelle des Eistee-Trends

Influencer-Marken sind der Hype der Stunde. Kollege Capital Bra kam nach seiner Gangsterrella-Pizza mit einem von Unibev vertriebenen Eistee. Auch er haut mächtig drauf – 100 Mio Einheiten Bratee (0,75 l Tetra-Pak) sollen es 2021 werden. Immerhin 70 Mio könnten es trotz der neuen Konkurrenz tatsächlich werden, schätzen Branchenkenner. Dicht hinter dem erst vor neun Monaten gelaunchtem Bratee dürfte der Lifestyle-Eistee von Engin Ergün4Bro, liegen. Ergün rappt und hip-hopt nicht. Aber er kennt den Handel, seit er in Großvaters Dorfladen in der Türkei arbeitete und später in Deutschland im Großhandel werkelte. Sein in Tetra-Paks gefüllter Eistee geht durch die Decke. Einschließlich Knabberartikel will Ergün mit seiner Ethno IQ GmbH dieses Jahr „zwischen 80 und 100 Mio Euro“ Umsatz erreichen. 

Ergüns 4Bro-Abfüller Riha Wesergold feiert mit dem eigenen 0,5-l-Tetra-Pak-Eistee Durstlöscher ebenfalls krasse Erfolge. Freilich im unteren Preissegment. Die Branche staunt: Zuckergetränke erleben einen Hype. Nicht als Carbonated Softdrinks, sondern als stiller Eistee. Krombacher-Boss Bernhard Schadeberg, der das Potenzial zwar lange schon erkannt hat, aber mit Schweppes Sparkling Eistee (2011), Arizona Ice Tea (2016) Nestea (2018) und zuletzt Richard‘s Sun Iced Tea (dessen Gastro-Launch 2020 von Corona ausgebremst wurde) wenig Fortüne bewies, will diesmal endlich mit dabei sein.    

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